Dienstag, 18. April 2023

Reparieren vs wegwerfen?

 Wer hier schon eine Weile mitliest, kennt die Antwort aus dem *ff*!! Und weiß: Wegwerfen oder gar Aufgeben ist bei mir NIEMALS eine Option ;-)

Vor kurzem hatte ich also folgende Situation: Beim Waschen des Bettbezuges ging der Reißverschluß des selbigen kaputt. Jaaa, ich weiß, man/frau sollte die Dinger immer vor dem Waschen schließen, aber jetzt mal "Butter bei die Fische": Wer macht das schon? Also ich jedenfalls nicht- ist mir schlichtweg zu blöd!
Wobei mir beim Betrachten des kaputten Plastikreißverschlusses sofort der Gedanke in den Kopf schoß:
"WER denkt sich bitte so etwas "obsoleszensmäßiges" aus, bzw. WAS spricht eigentlich gegen die guten alten Knopflöcher nebst Knöpfen!?" Hundertprozent die Industrie. Denn diese Dinger schreien ja nur förmlich danach, in die ewigen Jagdgründe einzugehen. Beim Kauf hab ich leider nicht darauf geachtet. Vielmehr wäre es mir nie in den Sinn gekommen, plötzlich etwas anderes als Knöpfe vorzufinden. ABER: "lessons learned!" Seither achte ich ganz bewusst darauf, Bettwäsche nur noch ohne diese "Sollbruchstellen" zu erwerben. Demnach weckte ich meine gute alte Nähmaschine aus dem Winter- und Dornröschenschlaf und machte mich ans Werk:
 
Als erstes trennte ich also dieses von mir verhasste Teil aus dem Stoff und säumte anschließend die Kanten um.

Danach kramte ich in meiner Knopfkiste nach passenden Knöpfen und musste feststellen, dass ich nur 3 passende und schöne Exemplare in blau hatte. Folglich nähte ich den Bezug links und rechts ca 20cm ein; So sparte ich 2 Knöpfe insgesamt ein, was natürlich dann noch einfacher war ;-)

Anschließend nähte ich noch die besagten Knopflöcher...

 und die entsprechenden Knöpfe ein...


Et voila: La Bettbezug ist wieder "prêt à porter!!" wie es so schön heißt ;-) 

Ich hab für die ganze Nähaktion ca. 1,5 Stunden gebraucht. Einige werden sich jetzt sicherlich fragen, ob das die ganze Mühe wert ist. In meinen Augen, eindeutig JA! Die Vorteile des Ausbesserns liegen klar auf der Hand: 
- ich hab die Lebenszeit des Bezuges um einige Jahre verlängert
- ich muss nicht wertvolle Lebenszeit mit shoppen verbringen
- ich hab Ressourcen geschont
- und obendrein somit Geld gespart. 

Und falls ihr jetzt nicht über irgendwelche Nähkünste verfügt, und auch keine Nähmaschine habt, so könnt ihr immer noch im Bekannten- , besser noch Verwandtenkreis nachfragen, ob euch jemand dabei (aus) helfen kann. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich immer wieder gerne den Lieblingssachen meiner Tochter ein zweites Leben einhauche und mich immer über ihre Reaktion freue, wenn ich es wieder einmal geschafft habe :))) Um es mal mit ihren Worten auszudrücken :
 
IF MOM CAN`T FIX IT, IT IS LOST FOREVER!! 
 
Oder ihr steuert das nächste Repaircafé an, oder ihr schaut nach entsprechenden Foren im Internet, oder, oder, oder... Alles ist jedenfalls besser, als solche Teile einfach in die Tonne zu befördern und neu zu kaufen. 

Wie seht ihr das denn? Repariert ihr schon, oder werft ihr noch weg?? ;-)

In diesem Sinne, 
macht´s gut bis dann, 
eure Jeanne

6 Kommentare:

  1. Was für eine Frage- NATÜRLICH reaprieren, solange wie's irgendwie geht! 😁
    Das hast du prima hingekriegt. 1,5 Stunden Einsatz lohnen sich da allemal. Wär doch wirklich schade gewesen um die kuschlige Flanell-Bettwäsche! Das Gewebe sieht nämlich richtig schön dick und wertig aus- sowas neu zu kaufen ist ja immer auch eine finanzielle Frage. Jetzt sorgt das gute Stück wieder lange für angenehme Träume, hoffe ich!
    Leider bin ich nähtechnisch nicht so der Hirsch, aber ich hab da eine wirklich gute Schneiderin an der Hand, die das für mich übernimmt. Das kostet dann in der Regel nicht wenig (gute Arbeit soll gut entlohnt werden, nichtwahr??), aber das ist es mir wert. Ansonsten geht bei uns wirklich erstaunlich wenig kaputt; eigentlich in der Regel wirklich erst dann, wenns praktisch nicht mehr zu retten ist. Auch so ein Vorteil, wenn man sich immer gleich gute Qualität leistet. Lieber weniger, dafür aber ordentliche Sachen! (Übrigens: so ein "Lehrstück" war meine Nähma: ich wollte unbedingt eine, konnte mir aber leider keine teure leisten. Also hab ich eine günstige gekauft. Grosser Fehler. Sie funktioniert schon lange nicht mehr richtig. Vielleicht bekommt man sie wirklich in einem Repaircafé wieder hin- denn ich würde eigentlich ganz gerne dann und wann was Kleines "schnurpfen"!)
    Gute Nacht und herzliche Grüsse!

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    1. Vielen Dank! Ja, ich finde auch, dass sich das gelohnt hat ;-) Ich liiiebe nämlich diese kuschelige warme Bettwäsche und wäre untröstliche gewesen, wenn ich sie hätte weggeben müssen. Das mit deiner Nähmaschine ist ärgerlich, aber wir hatten hier schon oft dieses Thema: Wer billig kauft, kauft 2 Mal. Diese Erfahrung musste ich vor allem in jungen Jahren leider öfter machen. Seither achte ich sehr auf Qualität. Das mit dem Repaircafé ist eine gute Idee. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass sie wieder zum Laufen gebracht wird!!
      Ganz ganz liebe Grüße zurück

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  2. Liebe Jeanne,
    reparieren auf jeden Fall.
    Meine Nähmaschine müsste dringend zur Reparatur. Ist eine Marke und Repaircafe oder ähnliches gibts hier nicht.
    Wobei ich auch mal nen Reisverschluss bei der Schneiderin richten lasse.
    In diesen Zeiten vermeide ich es so gut es geht nichts zu kaufen. Mich hat heute fast der Schlag getroffen. Ich brauchte einen neuen Duschvorhang - Hygiene und so.... - den letzten wo ich vor Corona kaufte war 14.95 Euro derselbe jetzt 22,95. Wenn mein Gehalt auch so steigen würde....

    Liebe Grüße
    Ursula

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    1. Liebe Ursula,
      meine Pfaff klang nach 20 Jahren auch ein wenig "eingerostet" und ich ließ sie für wenig Geld Generalüberholen. Seither schnurrt sie wieder wie ein Kätzchen und leistet mir wieder gute Dienste. Die Repaircafés sind im stetigen Wandel. Manche schließen, dafür macht an anderer Stelle eins auf. Einfach immer regelmäßig im Internet gucken; oder das nächste Mal zum Ausflug nach München einfach mitnehmen ;-)
      Jaaa, die Preise lassen einen regelrecht den Atem stocken. Aber alles Jammern hilft ja nix! Es gilt, einfallsreich zu bleiben/werden und die Herausforderung zu meistern!...
      Viele liebe Grüße auch an dich
      P.S. Kann immer noch nicht bei dir kommentieren. Hast du schon herausgefunden, woran es liegen könnte??

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  3. Ja, das hast Du sehr gut gemacht. Definitiv: reparieren, so halte ich es auch...
    Einige würden sagen, ich hätte ja leicht Reden, nicht jeder kann nähen...
    Wie Du schon schreibst, es gibt auch allerlei andere Möglichkeiten. ABER grundsätzlich frage ich mich schon immer, wie kann Frau ohne Nähmaschine überleben? In meinen Augen gehört eine Nähmaschine genauso in jeden Haushalt wie ein Backofen.
    Es vergeht keine Woche in der ich nicht mal eben an die Nähmaschine muss, dass ist schon so seit ich 14 bin, seit dem habe ich eine eigene Nähmaschine (die habe ich auch immer noch, ein schweres Eisenschwein... Eine Moderne habe ich aber auch, die zickt mehr rum als die Alte.)
    UND zu Thema: Lebenszeit mit shopping verplämpern, nein - das machen wir nicht. Mit shoppen kannst Du mich jagen, ich mag nicht shoppen. Ebenso wie Schaufensterbummel, ich habe nie verstanden was das soll. Wozu Zeugs angucken was mir sowieso nicht passt und gefällt.
    Ich trage meine Klamotten sehr lange und wenn ich Lieblingsteile habe, kaufe ich sie doppelt oder dreifach, dann ist erstmal Ruhe... :)
    Auf was für Themen Du auch immer kommst, mit einem kurzen Kommentar ist es oft schwierig, meist ist man animiert so richtig in die Tasten zu hauen.
    Weiter so ;)
    Liebe Grüße von der Insel, Mandy

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    1. Liebe Mandy,
      vielen Dank, dass du mal wieder mächtig in die Tasten gehauen hast, hahaha ;-)
      Das dachte ich mir, dass ich bei dir offene Türen damit einrenne... Mit 14 schon eine eigene Nähmaschine? Wow! Aber ich war auch ca. in diesem Alter, als ich das erste Mal auf der Nähma meiner Oma nähen durfte. Das war eine uralte Singer mit Fußantrieb. Aber die ist durch die Stoffe durch wie nix. Da können sich die Plastikdinger von heute eine Scheibe abschneiden. Es stimmt, was du schreibst, ich könnte mir nicht vorstellen, OHNE eine Nähmaschine zu leben. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte alle Nähsachen zur Schneiderin tragen müssen...ich glaube, wir wären inzwischen arm!
      Alleine die ganzen Kostüme, die die Tochter vom Kindergarten an ständig brauchte...OMG! DAS alles kaufen??? Never ever!!!
      So wie du, trage ich meine Klamotten, bis sie mir sprichwörtlich vom Leibe fallen. Hab solche extreme Upcycling-Beispiele dass ich mich nicht getraue, die hier auf dem Blog zu zeigen, so peinlich ist das ;-))
      In diesem Sinne machen wir einfach weiter so!!
      Viele liebe Grüße zurück auf die Insel
      P.S. Mir fällt gerade siedend heiß ein, dass ich mich noch gar nicht für deine tolle Osterkarte bedankt hab (shame on me) Also nochmal ganz offiziel: Vielen herzlichen Dank für diese originelle Osterkarte, die hier immer noch an der Wand hängt, weil ich sie einfach zu schön finde :))

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