Sonntag, 5. Februar 2017

Dust if you must

Vor kurzem las ich eine Reportage über alte Menschen, die auf ihrem Sterbebett noch gefragt wurden, was sie in ihrem Leben am meisten bereuen würden und eine Frau mit über 90 Jahren antwortete prompt:"Dass ich so viel geputzt habe!"

Ich musste zwar über diesen Satz schmunzeln, aber ich weiß nicht warum, noch Tage später verfolgte mich die Aussage der alten Frau. Putzen wir wirklich zuviel und leben zu wenig?? 

Meine Cousine in Canada schien sich (wie so oft) ebenfalls mit diesem Thema zu beschäftigen und schickte mir fast zeitglich dieses Gedicht, das in facebook die Runde machte.(Liebe Gabi, vielen Dank nochmals :)) Und auch hier muss man zunächst schmunzeln, doch grübelt man auch noch eine ganze Weile darüber nach...

In diesem Sinne wünsche ich euch noch ein schönes, hoffentlich sonniges Wochenende, um all die Dinge zu tun, die ihr später nicht bereuen müsst!!

 

Macht´s gut :)

Eure Jeanne

Dust If You Must

by Rose Milligan

Dust if you must, but wouldn't it be better
To paint a picture, or write a letter,
Bake a cake, or plant a seed;
Ponder the difference between want and need?

Dust if you must, but there's not much time,
With rivers to swim, and mountains to climb;
Music to hear, and books to read;
Friends to cherish, and life to lead.

Dust if you must, but the world's out there
With the sun in your eyes, and the wind in your hair;
A flutter of snow, a shower of rain,
This day will not come around again.

Dust if you must, but bear in mind,
Old age will come and it's not kind.
And when you go (and go you must)
You, yourself, will make more dust.

9 Kommentare:

  1. Das ist ein tolles Gedicht und passt ja wirklich wie die Faust auf's Auge!
    Diese Frage möchte ich am Ende meines Lebens ehrlich gesagt nicht gestellt bekommen, denn dann kann ich eh nichts mehr ändern! Wenn es irgendwie geht, möchte ich zufrieden und bereit gehen und nicht an alle verpassten Gelegenheiten erinnert werden....oder? Dein Post hat mich mal wieder aufgerüttelt und mich daran erinnert, achtsamer mit meinem Leben umzugehen! Danke dafür!
    Gros bisou
    Sandra

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  2. Liebe Sandra,
    mein Mann und ich betreiben seit einiger Zeit "Downshifting"; (auch durch den berufsbedingten Umzug) und was sich zunächst als Verlust anfühlte, entpuppte sich im Nachhinein als wahres Geschenk. Mit jedem Gegenstand, der geht, wächst die Lebensqualität. Erst am Wochenende meinte mein Mann zu mir:"Schon komisch, wenn man auf einmal so viel Zeit hat, und es absolut nicht gewohnt ist!!!" Deshalb dieses Gedicht...
    Freut mich, wenn ich dich (und auch andere) dadurch wachrütteln konnte :) Also, lasst den Staubwedel, wo er ist, und geht nach draußen, in die Natur, trefft euch mit Freunden und genießt das Leben!!....
    Ganz liebe Grüße an dich

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  3. Wie wahr!
    Und es bleibt einfach ein Balance-Akt, weil gewisse Ordnung gut ist und mit jedem weiteren Kind (und dem toben) der Staub zunimmt.
    Die letzte Passage trifft meinen Humor :-) SEHR gut und werde es sicherlich anderen mitteilen!
    Liebe GRüße!
    Tina

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    1. Liebe Tina,
      schön, dass du vorbeischaust; und ja, da gebe ich dir vollkommen recht: es ist ein Balance-Akt, aber gerade mit Kindern sollte man die Ordnung etwas lockerer sehen und lieber Zeit mit ihnen, als mit dem Wischmop verbringen, (lach:)
      Und schön, wenn du andere ebenfalls davon begeistern kannst.
      Viele liebe Grüße auch an dich :)

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  4. Liebe Jeanne,

    ich hatte früher eine Wohnung wie aus einem Katalog. Das sieht man auch auf vielen Blogs, wo man sich fragt, ob dort auch gewohnt wird. Ich war Single, hatte am Wochenende viel Zeit zum Putzen und beruflich bedingt in der Woche keine Zeit irgendwas dreckig zu machen. Also putzte ich am nächsten Wochenende wieder, obwohl es sauber war. Das hörte auf, als ich meinen Mann kennenlernte und ich meine Zeit wertvoller nutzte, und mit Kindern sieht man das irgendwann eh nicht mehr so eng, wenn mal was rumliegt, oder abends das Spielzeug nicht aufgeräumt ist, oder ich etwas erst morgen erledige, statt heute. Ich hatte nach der Geburt unseres Sohnes den Anspruch eine gute Mama, Hausfrau und Ehefrau zu sein. Irgendwann war ich so erschöpft, dass ich nichts mehr davon war. Das war der Zeitpunkt, wo ich gelernt hab locker zu werden und nichts mehr zu müssen. Meine Lebensqualität hat dadurch wieder zugenommen. Das Putzen bekommt die Aufmerksamkeit, die es braucht, aber es bestimmt nicht mein Leben.

    Alles Liebe

    Mila

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    1. Liebe Mila,
      vielen Dank für deinen offenen Kommentar; bei mir war es genauso:(wundert dich das? ;-)Mein Perfektionsstreben bescherte mir den totalen Zusammenbruch, bis ich morgens nicht mal mehr aus dem Bett kam. Von da an hat sich mein Leben komplett geändert; durch downshifting und simplyfying bin ich heute glücklich, wie nie zuvor. Statt Dinge zu besitzen und den ganzen Tag zu hegen und zu pflegen, nehmen mein Mann und ich nun wieder mehr am Leben teil, und sind wieder viel mehr in der Natur, statt immer nur in den 4 Wänden. Manchmal sieht es in unserer Wohnung aus, wie explodiert... wenn die Sonne scheint, schnappe ich mir meine Kamera und streife durch den Wald oder gehe einfach so spazieren, ohne schlechtes Gewissen, das hätte ich früher nie gekonnt. Aber seit ich wieder mehr auf mich achte, profitieren auch die Menschen um mich herum davon, und das ist ja wohl wichtiger, als die ewige Putzerei!!...
      Ach, ich könnte dir noch so viel schreiben (ich glaube,wir sollten unbedingt mal unsere e-mail-Adressen austauschen)oder/und wir lassen dieses Thema einfach ab und zu in unsere Blogs miteinfließen....
      Auf alle Fäller aber sind wir auf einem guten Weg!
      Fühl dich ganz fest von mir gedrückt :))

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  5. Liebe Jeanne, du machst das genau richtig - sei dir selbst wichtig, dann tut das auch anderen gut.
    Und das Gedicht trifft für mich den Nagel auf den Kopf!
    Liebe Grüße
    vonKarin

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    1. Liebe Karin,
      vielen Dank für dein positives Feedback :)) Und es freut mich total, wenn das Gedicht so auf dich zutrifft (weiter so!!)
      Ganz viele liebe Grüße auch an dich

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  6. Hallo Jeanne,
    voller Neugier habe ich mich auf den Weg zu einem Gegenbesuch in Deinem Blog gemacht und bin gleich auf dieses Gedicht aufmerksam geworden.

    Beim Lesen spüre ich eine Sehnsucht. In mir steigt die Frage hoch, die mich seit einigen Tagen beschäftigt: lebe ich eigentlich das Leben, das ich leben möchte?
    Es gibt viele schöne Sachen in meinem Leben, die ich auf gar keinen Fall missen möchte, aber es gibt eben auch die anderen Dinge, bei denen ich mich frage, ob ich ihnen weiterhin eine solche Bedeutung geben möchte, wie ich es bisher getan habe.

    Dein gepostetes Gedicht macht mich in dieser Hinsicht nachdenklich. Mal sehen, was dabei am Ende rauskommt. :-)

    Viele Grüße von Tanja

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