Montag, 22. November 2021

Ringelblumensalbencreme

Wenn die Tage kürzer werden, und die Nebelsuppe draußen durch die Gegend wabert, werde ich jedes Jahr aufs Neue von einem merkwürdigen Virus befallen. Nein, nein, keine Angst, hier ist nicht die Rede vom C-Virus oder einem anderen fiesen Erkältungserreger. Ich rede hier nämlich vom Einkoch- und Einmach-Virus. Dieser macht sich bei mir nämlich durch emsige Betriebsamkeit bemerkbar. Da werden dann all die Konsevengläser, die den Sommer über friedlich in der Vorratskammer schlummern und sich heimlich vermehren durften, wieder ans Tageslicht befördert und ihrer Bestimmung zugeführt.
Auftakt macht dieses Jahr allerdings nichts essbares, sondern meine heißgeliebte Ringelblumensalbe- oder creme. Anmerkung der Redaktion: Wann nennt man eine Salbe "Salbe" und eine Creme "Creme"?
Weiß das jemand? Weiß das jemand? Alle "Schlaubi-Schlümpfe" bitte hier bei mir melden!

Aber weiter im Text:
Ich hab also ca. 2 Handvoll Blütenblätter abgezupft....

...in einen Topf gegeben,

 ...und mit reichlich Olivenöl übergossen, bis alles bedeckt war.


Danach hab ich das Gemisch nur leicht erwärmt (keinesfalls aufkochen lassen) und ca. 24 Stunden ziehen lassen. Ebenfalls hab ich noch einen Bündel Schafgarbe dazugegeben. Am nächsten Tag wird das ganze durch ein Sieb gegeben und nur so lange erwärmt, bis das dazugefügte Bienenwachs geschmolzen ist.

Dabei ist die Rezeptur keineswegs in Stein gemeisselt. Will heißen, ihr könnt die Blüten statt in Olivenöl, auch in Kokosöl einweichen. (oder was ihr eben gerade zur Hand habt)

Und auch wie viel Wachs ihr dazugebt, ist euch überlassen. Ich hab z.B. erst eine sehr weiche Creme gemacht, und beim nächsten Mal mehr Wachs dazu gegeben, für eine festere Konsistenz, weil ich finde, dass diese besser vor Kälte schützt. Auch vor der Gartenarbeit schütze ich gerne meine Hände damit.


Für´s Konservieren nahm ich einmal Propolis, was mich allerdings nicht so recht überzeugte, und beim andern Mal Lavendelöl, was ich nur empfehlen kann.
Doch da ich gerade wieder meine Tochter im Ohr hab:"Mensch, Mom, das kann sich doch kein Schw** merken!" ,hier nochmal das Rezept zum Mitschreiben Nachmachen:
 
Ca.   10     Blütenköpfe Ringelblumen (optional noch etwas Schafgarbe)
      100ml Olivenöl (Raps- Sonnenblumen- oder Kokosöl geht natürlich auch)
        10g   Bienenwachs
       10-20 Tropfen Propolis oder Lavendelöl  
                  Kleine Einmachgläser oder Salbentiegel

Blütenblätter abzupfen und (mit Schafgarbe) in leicht erwärmten Öl einweichen. Eine Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag abseihen, gut ausdrücken und nochmals leicht erwärmen. Bienenwachs einrühren und schmelzen lassen. Evtl. noch Propolis oder Lavendelöl zugeben. Alles gut verrühren, und in saubere, sterilisierte Gläser oder andere Behälter füllen. Die Creme ist im Kühlschrank ca. 1 Jahr haltbar. Angebrochene Cremes sollten innerhalb 3 Monate aufgebraucht werden. Zum Entnehmen empfiehlt sich ein sauberer Holzspatel, so bleibt die Creme vor Verunreinigungen geschützt.




Ich benutze die Creme für die Hände, die Füsse und ab und zu auch für den Körper als sog. "Bodybutter" Aber vor allem liebe ich sie im Winter für die Lippenpflege.
Im Gegensatz zu den gekauften Pflegestiften, enthält diese Creme nämlich keine Mineralöle!
Diese sind dafür bekannt, die Lippen erst recht auszutrocknen, so dass man/frau gezwungen ist, immer mehr und mehr zu cremen, bis der berühmte Teufelskreis erfolgreich in Gang gesetzt wird. Ich denke mal, ihr wisst alle, wovon hier die Rede ist, ohne, dass ich irgendwelche Namen oder Marken nennen muss!? ;-)

Und dass ihr durch diese Creme nicht nur Plastik(müll) und auch bares Geld spart, muss ich bestimmt auch nicht erwähnen, wenn ihr hier schon eine Weile mitlest ;-)... (Ich sehe, wir verstehen uns!! :)



So, ich mach dann mal weiter...
Die Gläser füllen sich schließlich nicht von alleine!!
In diesem Sinne, 
macht´s gut, bis dann,
eure Jeanne

 

Dienstag, 19. Oktober 2021

Nachhaltiges Halloween- geht das überhaupt? (Sustainable Halloween- Possible or not?)

*
Genau DAS! fragte ich mich nämlich, als ich Lust bekam, für Halloween zu dekorieren. 
Bis mir einfiel, dass ich im Zuge unseres Minimalismus ca. 90% aller saisonalen Deko weggeben hatte, weil diese maximalen Raum beanspruchte, und nur minimal genutzt wurde. Also weg damit! Und stattdessen Grips aktiviert. 

Meine selbst auferlegte Challenge, lautete also wie folgt:
1. Es wird nichts extra gekauft
2. Es wird Material verwendet, das man/frau zur Hand hat 
3. Die Deko kann hinterher ohne weiteres entsorgt (weil natürlich) oder wieder anderweitig verwendet werden.
4. Der mit Abstand schwierigste Part: Süßigkeiten für "Trick-or-Treat" sollten OHNE Plastik sein!!!!
 
PUHHH!!! 
 
 
 
Washabichmirnurdabeigedacht!!!!... 

Geht gar nicht! Werden jetzt viele denken. (Ich anfangs übrigens auch ;-)
Geht DOCH!! halte ich dagegen.
Doch seht selbst:

Ein Mini-Kürbis aus dem Garten macht den Anfang, indem er einfach mit Edding bemalt wird!!

Dieser kann nach Halloween getrost wieder dem Kompost zugeführt werden, nachdem ich ihm vorher die Kerne für die Aussaat im nächsten Jahr stiebitzt habe.

Mit dem Stift malte ich auch gleich noch ein Spinnennetz auf ein Blatt Papier auf....

....und steckte es in ein leeres Gurkenglas.

 
Mit einem Teelicht versehen, steht es nun neben der Eingangstür
 
Auf ein anderes Blatt Papier malte ich Gespenster mit einer Spirale am Ende.
 
 Entsprechend ausgemalt, ausgeschnitten und mit einem dünnen Faden aufgehängt, drehen sie sich schon beim kleinsten Luftzug im Kreis.




 
In der Restekiste befand sich auch noch diese verwaiste Socke von meinem Mann....

Diese stopfte ich ganz fest aus und zwar mit Stoffresten, wie sie beim Nähen ständig anfallen.

So ausgestopft, formte ich eine Kugel, und umwickelte die Socke mehrmals mit einem Faden.
Schließlich trennte ich den "Körper" von der restlichen Socke und schnitt den dreieckigen Teil 8 Mal ein
(könnt ihr euch schon denken, WAS das wird ;-)
 
Anschließend malte ich noch ein Spinnennetz auf einen Pappteller...
 
....auf den ich zum Schluß noch die Sockenspinne aufklebte....

Aus einem grauen Vorhangstoff schnitt ich mir einen schmalen Streifen ab, umsäumte diesen mit der Nähmaschine und klebte den Pappteller auf. Seitdem lauert das Monster an unserer Haustür und erschreckt (hoffentlich) ungebetene Gäste ähhh, Geister natürlich ;-)

Dann schnappte ich mir noch unsere "Dauerkerzen" vom Möbelschweden, und verpasste ihnen anhand eines "non-permanent" Stiftes jeweils ein Spinnennetz.

Dieses lässt sich nach Halloween einfach wieder restlos abwischen!

Und zu guter Letzt....
Ein Stein, den ich unterhalb unsere Wiese fand.....
 
Etwas Einwickelpapier mit viel Tapentkleister um ein Schaschlikstäbchen gewickelt.....

Immer weiter gewickelt und gewickelt, Stäbchen rausgezogen, Papier trocknen gelassen und angemalt (vorher lange im Internet gegoogelt, wie das Teil "ausgedrückt" aussieht-hab´nämlich noch NIE eine Zigarette in meinem Leben geraucht ;-)
...et voilà:
Heraus kam DAS hier!!

Schließlich noch Stein entsprechend beschriftet.....
 
....und "Corpus Delicti" aufgeklebt und letztendlich im Garten platziert!



 
 
Und last but not least die schwierigste Aufgabe:
Süßigkeiten OHNE Plastik!!
 
Nachdem ich mich gaaaaanz lange im Supermarkt durch das ganze Süßigkeitenregal wühlte, bis ich vom Personal schon misstrauisch beobachtet wurde......
fand ich schließlich DAS hier:
 Die EINZIGE Verpackung aus Papier. Ist doch toll, das wolltest du doch, oder??
Ja......ABER.... wie so oft im Leben muss man sich auch hier zwischen Cholera und Pest entscheiden!!!......

 
Denn: Der Hersteller ist niemand anderer als Nestlé, deren Produkte ich bewusst seit Jahren boykottiere. (Weil sie Trinkbrunnen absperrt, und das Wasser in Flaschen abgefüllt wiederum an die Bevölkerung verkauft.) Knirsch, knirsch....

Letztendlich kaufte ich sie doch....WEIL, wenn das jetzt hier ganz viele lesen, und nachmachen, und die Umsatzzahlen von Nestlé deutlich steigen, dann wachen die anderen Dummbeutel Süßigkeitenhersteller hoffentlich auf und stellen ebenfalls auf umweltfreundlichere Verpackungen um. 
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!! ;-)

In diesem Sinne hoffe ich, 
euch ein paar Anregungen gegeben zu haben,
um den 31.Oktober etwas nachhaltiger zu gestalten....
Ein "spooky" Halloween wünscht euch
eure Jeanne
 
 
 *Post enthält bewußt Werbung
 
 
 

Freitag, 17. September 2021

Das (k)alte (Er)Grauen!!

*
 Vor ein paar Jahren, auf dem runden Geburtstag der Schwiegermama....oder war es eine Beerdigung? Hm...kann ich gar nicht mehr so genau sagen...die Stimmung war jedenfalls die gleiche!
Nachdem der zehnte oder elfte Tote durchgekaut wurde, und ich schon längst geistig irgendwo in anderen Sphären schwebte, holte mein Hirn mich in die Realtität zurück, indem es aus dem ganzen Gefasel über Karl-Egon, Heinz und Hilde....auch gestorben...lebt auch nicht mehr....das Wort "FÄRBEN" rausfilterte. 
Ruckartig setzte ich mich wieder aufrecht hin, und wischte mir unauffällig den "Einschlaf-Sabber" aus den Mundwinkeln und vom Unterarm und spitzte beide Ohren. Natürlich unauffällig. Ich war ja schließlich in "geheimer Mission" und wollte möglichst unerkannt bleiben. Widerwillig gönnte ich mir demnach noch ein Stück Käsesahne vom "Apotheker mit Doktortitel" und pirschte mich soz. Inkognito näher ans Zentrum des Tumults an. Und was ich da zu hören bekam, ließ mir fast den Kuchen im Hals stecken bleiben. Dohoch, das geht auch bei Käsesahne- muss nur ordentlich Chemie drin sein!
Da saßen nun also etliche Blumenkohl-Omis (Sorry, aber ich nenne die immer so aufgrund ihrer Frisur) und diskutierten hitzig über´s Haare färben. Also die Marke, die Farbe, der Preis und vor allem, die ach so leidliche Häufigkeit!...
Schließlich konnte ich nicht mehr an mich halten, und gab mich dann doch (wieder) zu erkennen, indem ich in die Runde fragte: "Warum färbt ihr denn überhaupt, wenn das so lästig ist?" STILLE!
Alle Augenpaare im Raum waren weit aufgerissen und erschrocken auf mich gerichtet. Und ich (noch mit der Gabel im Mund) hielt ebenfalls genauso schockiert in meiner Bewegung inne. (Anmerkung der Redaktion: Man kennt diesen Augenblick auch als die berühmte Stille vor dem Sturm) 
Dieser brach auch folglich sofort über mich herein!!.....
Alle redeten wild und hitzig und empört durcheinander. In dem ganzen Tohuwabohou konnte ich nur noch einzelne Wort- und Satzfetzen ausmachen wie z.B. "...das gehört sich doch so!" "...sonst sieht man ja aus, wie die alt´Becker-Liesel!"...."noch lange nicht zu den alten Eisen!" "...die Konkurrenz schläft nicht!" usw. usf. 
Das ganze Wortgefecht gipfelte schließlich in dem Satz:" Ha ja, man will ja schließlich auch noch für den eigenen Mann schön sein!" ...was mit einstimmigem Gekicher quittiert wurde. Keine Ahnung wie viel Eierlikör die Dämchen da schon intus hatten. Denn ich kippelte ganz unauffällig mit dem Stuhl ein Stück zurück, um einen besseren Blick auf die Herren der Schöpfung zu werfen, die sich zuvor ins Nebenzimmer verdrückt hatten. Dort saßen sie breitbeinig mit der Bierflasche und guckten Fußball und fuchtelten aufgeregt mit den Armen und Händen, die von Zeit zu Zeit ein Stockwerk tiefer rutschten, um sich mal eben ausgiebig zu kratzen. (Ihr wisst schon wo!) Mein Blick fiel danach auf die Haarpracht der Herren. Also auf die nicht mehr vorhandene!! AHA!! DAFÜR machen sich die besorgten Omis also schön! Für DIESE liebreizende Gatten färben sie also ihre spärliche Kopfbedeckung auf Teufel komm raus, koste es, was es wolle, selbst wenn es die Gesundheit ist!!... VERSTEHE!........ÄHEM!!

Damals fasste ich einen wichtigen Entschluß!! In Gedanken machte ich einen Vertrag mit mir selbst und schwor mir, NIEMALS SO enden zu wollen. Schon als Kind, hab ich vieles, sehr zur Verzweiflung meiner Eltern, anders gemacht. Gingen alle links, bog ich rechts ab. Vor allem mit dem Satz:" Das ist halt so! Das hat man schon immer so gemacht und basta!" konnte man mich erst recht zum gegenteiligen Verhalten anstacheln. "Nomen est omen!" hielt ich immer zu meiner Verteidigung dagegen!! ;-)
 
Birgit Schrowange, die berühmte Moderatorin, hat es vorgemacht und wurde tatsächlich mal in einem Interview darauf angesprochen, so nach dem Motto:"Na, Sie trauen sich aber was! Warum haben sie graue Haare?" Woraufhin sie perfekt konterte: "Komisch...SOLCH eine Frage würde man einem Mann, der ergraut, NIEMALS stellen. Nur wir Frauen müssen uns dafür rechtfertigen!"
Und recht hat sie, wie ich finde. Oder könnt ihr euch jemals vorstellen, irgendein Heini würde Sean Connery oder George Clooney diese megadoofe Frage stellen? Und warum bitteschön, ist es bei Männern sexy und bei Frauen gar peinlich oder beschämend? WAS bitteschön stimmt nicht AUF und IN unseren Köpfen??? DAS ist doch die Frage, die wir uns stellen sollten!!
Aber so wie es aussieht, haben die Medien auch hier mal wieder ganze Arbeit geleistet. Uns wird ein Schönheitsideal vorgegaukelt, das es SO in der Realtiät gar nicht gibt. Einige wenige haben das zum Glück schon kapiert. Ich kann nur hoffen, dass es immer mehr werden!!....

Naja, jedenfalls, als ich meine Familie damals von meinem Entschluß in Kenntnis setzte, (Mr. Perfect war bei der Feier natürlich durch Zufall wieder auf Dienstreise....hüstel) verdrehte die Tochter in Teenie-Manier genervt die Augen und nuschelte was von "...warum nur hab ich keine normale Mom abbekommen?" und der Gatte zuckte nur mit den Schultern. Auf mein Nachfragen, ob ihm das denn nichts ausmachen würde, später eine "alte Frau" zu haben, so mit grauen Haaren und so, meinte er nur lapidar: "Dann hast du schon seit Jahren einen alten Mann!" (Noch ein kleine Anmerkung: Er bekam die ersten grauen Haare bereits mit 26! Als wir uns kennenlernten! Das wirft er mir heute noch vor! Doch das ist eine ganz andere Geschichte ;.....) Und wenn sie nicht gestorben sind....HALT! STOPP!! Ich bin doch noch längst nicht fertig. Das ganze Gefasel war ja nur die Vorgeschichte und Einleitung zu meinem eigentlichen Post!!!......
Äh, hallo? Wo wollt ihr denn hin? So....bleibt....... doch!!.......Ähh..... Hallo? ........Haaaaallloooo....
 
Ok, ich machs´s jetzt aber wirklich kurz!
Fakt ist, ich hab den Vertrag damals mit mir nicht schriftlich gemacht, und er geriet in Vergessenheit. Heute gebe ich es schuldbewusst zu: Mea culpa! Ich färbte tatsächlich meine Haare auf Anraten/Drängen der Friseuse.....
Bis ich anfing, mir das Haarewaschen abzugewöhnen.(S. Post von *HIER* ) Denn beides ließ sich zum Glück nicht mehr vereinbaren. Und ich konnte diesen ganzen Firlefanz endlich sein lassen . Zur Belohnung gab es dann von der Tochter zum Geburtstag folgendes T-shirt mit Statement:
 
 


Und zum Schluß noch 2 passende Sprüche, die ich auf Pinterest fand:
 




Noch Fragen??? 
Eben!!!
 
 
 
In diesem Sinne,
ich sattele mal eben wieder mein Pferd....
So long......
eure Jeanne 
 
 
Quellen: Pinterest 
*Post kann unbezahlte Werbung enthalten 


Samstag, 28. August 2021

Der Schuh des Manitu!?

Meine guten alten Gartenschuhe haben tatsächlich den Geist aufgegeben und sich in die ewigen Jagdgründe verabschiedet....


 
Bzw. eigentlich war es ja nur der eine!! Und kaum hatte ich sie in die Mülltonne befördert, machte ich auf dem Absatz (der neuen Schuhe) kehrt und fischte zumindest den anderen wieder raus. Keine Ahnung warum, aber ich fand ihn schlicht zu schade für die Tonne. So wurde er zweckentfremdet und dient nun in seinem 2. Leben als Schu(h)tz für Schneidwerkzeuge!

Doch seht selbst:

Da die Nachbarskinder mich oft im Gartenhäuschen besuchen, finde ich es besser, wenn sich die Schneidwerkzeuge außer Reichweite für die Knirpse befinden!....


Geht man/frau ein bisschen weiter weg, könnt ihr sehen, was ich meine....

 
 Und noch einen Schritt zurück....

 Und falls ihr euch nun fragt, wie das Häuschen von außen aussieht, voila:
hier die Ansicht von der Straße!

So, ihr Lieben, das war´s auch schon wieder;
kurz und knackig diesmal.
Wünsche euch noch ein schönes 
November-Wochenende ;-)
Macht´s gut, bis dann, 
eure Jeanne
 
 
verlinkt mitÖko? Logisch!

Freitag, 13. August 2021

4 x Haare waschen, die II.

*
Also eines muss man euch lassen: ihr seid ganz schön hartnäckig!! Oder einfach nur neugierig?? 
Nun gut, ich glaube, ich habe euch nun lange genug zappeln lassen...- wird also Zeit für die Auflösung.
Die Fleißigen unter euch, die den früheren Post gelesen haben, werden sich die Antwort schon denken können.....Sie lautet: (hier sich bitte einen Trommelwirbel vorstellen...ja, gut, ein Tusch geht auch!)
...wird das heute noch was?? Ja, ja, Moment....muss gerade noch die Spannung ein klein wenig auf die Spitze treiben- jedenfalls machen sie das im TV auch immer so ;-)

Die Lösung lautet:

BÜRSTEN!!!!
 
Hej, jetzt aber nicht so kommen: solche langen Gesichter will ich hier gar nicht erst sehen!! Und bitte nicht alle auf einmal wild und aufgebracht durcheinander reden!! Oder was dachtet IHR denn? 
Dass ich ein Wundermittel von "Weißkopf" oder "Protector & Gammler" aus dem Hut zaubere? Nein, ich hab mich tatsächlich auf das zurückbesinnt, was Generationen vor uns schon praktizierten. Die berühmten 100 Bürstenstriche kommen nämlich nicht von irgendwo her. Die hatten schon ihre Berechtigung!  
Doch wie bei so ziemlich allem, kommt es auch hier auf das richtige "Werkzeug" an. Wichtig ist, sich eine Wildschweinborstenbürste (Wow, welch ein Wort) von guter Qualität zu kaufen. Mit ihr nimmt man das Sebum, so nennt man den Talg auf der Kopfhaut, auf und verteilt es in den übrigen Haaren. Idealerweise bis in die Spitzen, so dass diese soz. gut geschmiert werden. Ganz viele werden spätestens hier angewidert die Nase rümpfen. Warum? Weil die Industrie hier wahre Arbeit geleistet hat. Sie hat uns nicht nur die Köpfe, sondern auch die Gehirne weichgespült, wie es eine Freundin von mir neulich so treffend ausdrückte!!! Wir bekamen regelrecht eingehämmert, dass "Haar-so-sauber-dass-es-quietscht" (sorry, ich muss heute immer noch über diese Werbeaussage lachen :))) zu sein hat. Folglich wurde das Shampoo mit Zusätzen versehen, welches die Kopfhaut so stark entfettet, das diese erstmal in eine Art Schockstarre verfällt! Völlig perplex, weil man ihr diesen wichtigen Schutzfilm einfach so geklaut hat, reagiert sie wie ein trotziges Kind: "Wieder haben will!" Folglich produziert sie Sebum um Sebum, nur für den Fall, dass ihr es nochmal abhanden kommten sollte. Was mit der nächsten Haarwäsche ja auch tatsächlich geschieht! Die Kopfhaut nun gänzlich irritiert und aufgebracht, denkt sich: "Nicht mit mir, Freundchen!" und setzt nun einen Teufelskreis in Gang, der von der Industrie bewußt SO gewollt ist. Schließlich wollen die Herrschaften nachts beruhigt schlafen und von ihren Yachten und Villen und sonstwas träumen, während das "Fußvolk" inzwischen so verzweifelt ist, dass es die Haarpracht am liebsten für den nächsten Ölwechsel in einer Werkstatt anmelden würde. Stattdessen aber nun täglich fleißig wäscht und wäscht und wenn sie nicht gestorben sind......
Fakt ist, während meiner "no-poo-Methode" hab ich ganze 6 Haarbürsten verschlissen, bis ich endlich DIE richtige(n) fand. Leider gibt es die nur bei A*** zu kaufen. Ich hab monatelang alle Geschäfte abgeklappert, und auch das Internet rauf- und runtergesucht- NIX!! Von daher musste ich in den sauren Apfel beissen, und den guten alten Jeff noch reicher machen, als er ohnehin schon ist- (aargggghhh, wie mich das wurmt!!!)
 
Doch von vorne:
Anfangs dachte ich nämlich noch, es wäre geschickter, 2 Bürsten in 1 zu haben. Ist es aber nicht! Ich kaufte immer die Wildschweinborsten-Haarbürste mit integrierten Plastikstiften, also diese hier:

(hier meine Reise-Haarbürste mit "noch" intakten Stiften; allerdings sehr schwer zu reinigen!)

Allerdings lösten sich schon nach kurzer Zeit die Köpfe, und ich "schrappte" mit diesen Plastikstäbchen regelrecht über die Kopfhaut- Aua!! ): Also suchte ich nach einer Wildschweinbürste mit Metall. Wie es scheint, gibt es die aber nicht; und muss erst noch erfunden werden. Also kaufte ich eine mit Wildschwein und eine mit Metall. Und: BIN ÜBERGLÜCKLICH mit meiner Wahl!
 
 Gestatten: mein Name ist Jeanne, Doppelagentin Jeanne, und ich hab die Lizenz zum Bürsten!!!

 
Doch nun zur Praxis: 
Ich bürste jeweils morgens und abends meine Haare ganz ausgiebig. Dazu entwirre ich mit der Metallbürste, angefangen bei den Spitzen, bis zum Ansatz, ganz vorsichtig die Haare. 
 

Danach wird mit dem Wildschwein in umgekehrte Richtung, also vom Ansatz bis in die Spitzen gebürstet. Auf diese Weise wird der wertvolle  (und nicht igittigitt) Talg gleichmäßig von der Kopfhaut bis in die Spitzen verteilt. Am besten geht das leicht vornüber gebeugt. 
 
 


Doch Achtung: ganz am Anfang spielt die Kopfhaut natürlich verrückt. Sie macht soz. einen "kalten Entzug" durch und fettet dementsprechend wie wild und juckt wie verrückt!  Doch ich kann euch nur ermutigen, durchzuhalten. Besänftigt sie einfach mit Puder. Vor allem, wenn sie ein wenig "strähnig" aussehen, so wie hier.
 

Was nämlich Louis XIV und Konsorten konnten, können wir doch schon lange!! Statt gewaschen wird jetzt gepudert, was das Zeug hält. Spaß beiseite, denn auch hier kann das ganz schnell nach hinten losgehen. Denn, nehmt ihr zuviel, und tragt es sogar direkt zentnerweise auf die Kopfhaut auf, bis ihr ausseht, wie eure eigene Großmutter, werdet ihr eures Lebens nicht mehr froh. Fragt lieber nicht, woher ich das alles weiß. (Hab ich euch schon erzählt, dass Mr. Perfekt oftmals aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr rauskommt? Manchmal erinnert er mich stark an einen "Wackeldackel"!..... ;-)
Also weiter im Text: Entweder nehmt ihr Babypuder- wobei das ebenfalls etwas Fett/Öl enthält, oder ganz einfach Speisestärke, idealerweise gemischt mit Heilerde. Letzere lindert sanft den Juckreiz.
Dazu einfach von dieser Mischung etwas in die Handflächen verteilen, und mit den Fingerspitzen ganz sanft und bestenfalls nach und nach auf dem Haaransatz verteilen. Lieber anfangs etwas weniger nehmen und lieber nochmal am nächsten Tag nachpudern. Seid ihr zu ungeduldig, wie eine ganz bestimmte Person, die ich nur zu gut kenne, müsst ihr euch sonst diesen "Zement" der in Verbindung mit Sebum und zuviel Puder entsteht, regelrecht wieder vom Kopf meiseln!! ....
 

 
 
Ich mache das immer ganz früh morgens, wickele die Haare dann in ein Handtuch (Turban ist natürlicher noch besser) und lasse die Mischung ca 1 Stunde einziehen. Danach bürste ich die Haare aus, wie oben beschrieben. Hinterher fühlen sich die Haare an, wie frisch gewaschen.
 

Gewaschen, aber nicht etwa im Sinne der Shampoo-Industrie. Sondern mit "meiner" Methode:
Dazu löse ich ca. 4Eßl. Roggenmehl in ca. 200-300ml lauwarmen Wasser klümpchenfrei auf. (Statt Wasser kann man auch handwarmen Kamillentee verwenden.) Diese "Pampe" wird dann gleichmäßig auf dem Kopf und zum Schluß bis ind die Haarspitzen verteilt. Da das ganze eine ziemlich tropfende Angelegenheit ist, geht das am besten kopfüber am Waschbecken, oder in der Badewanne. 
 



Nach ca. 20 min Einwirkzeit, werden die Haare mit lauwarmen Wasser ausgiebig ausgespült. Keinesfalls heißes Wasser verwenden, denn diese Klumpen bekommt ihr NIE wieder raus!! (nur so rein theoretisch...)
Idealerweise lasst ihr das Roggenmehl-Gemisch beim Ausspülen einfach über den restlichen Körper laufen. Dieser fühlt sich hinterher wunderbar glatt und geschmeidig an. So könnt ihr euch auch noch das Duschgel sparen ;-)
 
Danach unbedingt noch die sog. "saure Rinse" anwenden. Vor allem am Anfang der Umgewöhnungsphase, wenn die Haare noch stark geschädigt sind. Die Säure im Essig sorgt dafür, dass sich die aufgerauten Haarschuppen wieder schließen. 
Dazu ca. 100-150ml Apfelessig in 1L Wasser geben und am besten kopfüber über die Haare laufen lassen. Anschließend nochmal mit klarem Wasser nachspülen. Bei stark juckender Kopfhaut wird der Apfelessig unverdünnt und erwärmt auf die Kopfhaut aufgetragen. Nach etwa 1Std. Einwirkzeit, am besten in einem Handtuch-Turban eingewickelt, wird der Essig wieder mit klarem Wasser ausgespült. Bei konsequenter Anwendung beruhigt sich die Kopfhaut nach und nach spürbar. Wer Essig allerdings nicht sonderlich prickelnd findet, kann stattdessen auch Kamillentee aufgießen und nach dem Abkühlen sowohl Kopfhaut, als auch Haare damit spülen.
Und SO sehen sie nach dem Waschen und Trocknen aus:

 
Und wieder Achtung: Die Haare fühlen sich frisch gewaschen ganz anders an, als wir es mit dem Shampoo gewöhnt sind. Doch keine Angst, "man gewöhnt sich an allem, selbst am Dativ!" wie es so schön heißt. Die Haare haben mit dieser Methode eine ganz andere Haptik, sie sind schwerer und griffiger. Und auch wenn es anfangs etwas befremdlich ist, sobald ihr euch daran gewöhnt habt, wollt ihr nie wieder in die "Shampoo-Steinzeit" zurück, versprochen!!! Ihr braucht nämlich keine Kur, keinen Conditioner und bestenfalls auch kein Haarspray mehr. Die Haare sitzen einfach irgendwie immer perfekt. Und last but not least, spart ihr über´s Jahr gerechnet jede Menge bares, so daß ihr demnächst ebenfalls ein Entschuldigungs-Schreiben an die Shampoo-Industrie verfassen müsst!! ;-)....
 
Von Zeit zu Zeit ist es noch wichtig, die Haarspitzen mit ganz wenig Kokosöl (Jojobaöl und Olivenöl gehen natürlich auch) zu verwöhnen. Das macht sie geschmeidig und elastisch und Spliss gehört somit endgültig der Vergangenheit an. 
Dazu einfach1/2 Teel. in die Spitzen sanft einreiben, Turban um den Kopf wickeln, damit die Kleidung verschont wird und so lange wie möglich einziehen lassen. Am besten über Nacht.
NICHT ausspülen. Die Haare sind anfangs ohnehin so geschädigt, dass sie das Öl komplett und dankbar förmlich aufsaugen.

PUHHH!! DAS war jetzt aber ein ultralanger Post. Seid ihr eigentlich noch da? Oder seid ihr schon komatös zur Seite gekippt? So lange sollte der gar nicht werden. Und dabei bin ich noch gar nicht dazu gekommen, von meiner "HAARKUR" bzw. "TINKTUR" zu reden, die ich immer dann anwende, wenn auch bei mir spätestens nach 3 Monaten die Kopfhaut zu jucken anfängt. Falls euch das auch noch interessiert, oder falls hier noch mehrere Fragen kommen sollten, so werde ich ggfs. noch einen 3. Teil verfassen. 
Jetzt seid ihr aber fürs erste erlöst, und dürft nun endlich das heiße Wochenende genießen!...
In diesem Sinne
Bleibt sauber, ;-)
bis dann, eure Jeanne 
 
 
 *Post enthält leider unbezahlte Werbung -ließ sich nicht vermeiden!!