Einige von euch werden sich sicher an mein "Bokashi-Abenteuer" erinnern. (nachzulesen *HIER*)
Da dieses Experiment gelinde gesagt, ja sowas von in die Hose gegangen ist-ich sag nur: einmal Bokashi, NIE WIEDER Bokashi- beschloss ich, die beiden Behälter zu Wurmkisten umzufunktionieren. So weit, so gut! Doch wie der Name schon sagt, braucht man für eine Wurmkiste folglich auch Würmer. Im Internet gibt es laut Onkel Google die dollsten "Wurmbeschaffungsmethoden"; angefangen, von Kompost umgraben, bis hin zum Misthaufen durchsuchen, oder ganz bequem übers Internet bestellen. Doch was für uns Menschen sehr bequem erscheint, wollte ich diesen armen Lebewesen nicht zumuten, da diese quer durch ganz Deutschland reisen müssten. Letzteres fiel also weg.
Und Misthaufen durchsuchen zählt jetzt unbedingt auch nicht zu meinen bevorzugten Disziplinen.
Also blieb nur noch erstere Methode, die auch recht erfolgreich war (gingen doch einige beim Durchsieben des Komposts ins Netz, äh Sieb. Doch nützt einem das recht wenig, wenn die Würmer am Erstwohnsitz auf ihren Einsatz warten, während man, (in dem Fall also ich) beim Zweitwohnsitz merkt, dass man seine neuen Freunde schlichtweg am Erstwohnsitz vergessen hat. Jaja, ich weiß, viele werden jetzt denken:" Boah! was für "LUXUS-Probleme" hat DIE denn?? "First-world-problems" eben!!! ....kann ich da zu meiner Verteidigung nur sagen.
Naja, lange Rede, kurzer Sinn, ich brauchte also dringend Würmer!! Doch woher nehmen??
Die Idee kam mir, als ich bei Regen auf dem Weg zum Dorfladen ständig irgendwelchen Pfützen ausweichen musste, und unzähligen WÜRMERN!! Heureka!! Ja klar, DAS war die Lösung!!
Also wurden flugs die neuen Mitarbeiter rekrutiert, indem ich sie aufgesammelt und in Taschentücher gewickelt in die Jackentasche steckte, um noch schnell den Einkauf zu erledigen. Auf dem Heimweg wurde wiederum ICH von einer Bekannten, die ein paar Häuser weiter wohnt, aufgesammelt, weil es immer noch in Strömen regnete.
Während der Fahrt konnte ich an nichts anderes als an die Würmer in der Jackentasche denken, und betete und hoffte, sie mögen doch bitte nicht gerade jetzt übermütig oder gar abenteuerlustig werden.
Zuhause angekommen, machte ich sie umgehend mit ihrem neuen Arbeitsplatz vertraut, den ich ihnen noch schnell mit Zwiebelschalen und Kaffeesatz entsprechend "schmackhaft" machte. Und was soll ich sagen??? Die Methode scheint zu funktionieren!
Die Gemüseabfälle werden nach und nach umgewandelt, und von Zeit zu Zeit kann ich sogar das "flüssige Gold", also den Dünger, abzapfen. Ohne jedoch diesen bestialischen Bokashi-Gestank mithinnehmen zu müssen.
A propos: neulich las ich in einem Nachhaltigkeitsbuch von einer jungen Frau, dass ein Bokashi leicht säuerlich, aber durchaus angenehm riecht, ein bisschen vergleichbar mit Sauerkraut. Liebe gute "Nachhaltigkeits-Buch-Schreiberin", solltest du diesen Post hier lesen, kann ich dir versichern:
DIES IST NICHT DER FALL!!! Hättest du nämlich einen solchen schonmal in der Praxis umgesetzt, dann würdest du in der Theorie entsprechend anders darüber schreiben.
Was ist das heutzutage, dass jede(r) meint bei ALLEM mitreden und über ALLES schreiben zu müssen. Neulich las ich einen sehr interessanten Beitrag über das Thema "free bleeding" also Monatsblutung ohne jegliche Hilfs- oder Auffangmittel; sozusagen das Blut im Innern mithilfe von Beckenbodentraining so lange zu halten, bis man es auf der Toilette entleeren kann. Ähnlich also wie beim Urinieren. So weit, so gut. Klang ja in der Theorie irgendwie einleuchtend. Schließlich konnten ja unsere urzeitlichen Vorfahren ja auch nicht ihre Tampons und Binden in der Höhle entsorgen. Die mussten möglichst weit weg von der Höhle irgendwie das Blut entsorgen. Ansonsten wären sie und die gesamte Sippe im wahrsten Sinne des Wortes "ein gefundenes Fressen" für den nächsten Säbelzahntiger gewesen. Nur eines störte mich an diesem Beitrag über das "freie Bluten" gewaltig und zwar: Die Tatsache, dass er von einem Mann verfasst war!!!
Doch ich schweife vom Thema ab! Mist, wie kann man nur so weit vom Kurs abkommen....
Wie bekomme ich jetzt nur wieder die Kurve zum Bokashi?
Gar nicht. Also zeige ich euch nochmal, wie ich nach und nach die Gemüse- und Küchenabfälle in die Wurmkiste gegeben hab, und einige davon tatsächlich angewachsen sind.
Hier hatte ich noch kleine Setzlinge aus der Aussaatschale beim Umtopfen übrig und hab sie folglich ganz oben eingesetzt. Mal sehen, wie sie sich entwickeln....
Und hier waren eine Kartoffel, Stangensellerie, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch übrig, die ich einfach reingesteckt hab. Diese sind tatsächlich angewachsen, so dass ich weiterhin die Küchenabfälle vorsichtig drumherum gebe. Bin sogar schon am überlegen, noch einen Hokkaido-Kern reinzustecken. Was glaubt ihr, wie DER bei diesen vielen Nährstoffen wohl wachsen würde????
Wenn man es also genau nimmt, hab ich jetzt Wurmkiste/Komposter und Minihochbeet in einem ;-) Und das auf kleinstem Raum.
Ich werde demnach weiter berichten, wie das ganze Projekt sich entwickelt hat, und ob und wie die Würmer vor allem die Hitze in diesen Tagen überstanden haben.
Ihr Lieben,
lasst euch nicht grillen bei DER Hitze
bis dann,
eure Jeanne