Mittwoch, 17. Februar 2021

Bei uns piept´s wohl- zum Glück!!

...oder warum wir nicht mehr alle Tassen im Schrank haben!
 
Ganz einfach, weil ich regelmäßig die eine oder andere Tasse "zerdeppere" und diese dann im Bastelzimmer, oder in der Werkstatt meines Mannes stehen.
So auch diese Kaffeetasse, an der (mal wieder) der Henkel abbrach, so dass Mr. Perfekt sich ihrer annahm, und auf meine Anweisung hin ein Loch reinbohrte. Durch das Loch fädelte ich eine Schnur, an die ich wiederum einen kleinen Ast befestigte.

Anschließend vermengte ich Sonnenblumenkerne, Brotkrümel, sowie Saaten, Rosinen und Kokosöl und ließ das ganze auf dem Kaminofen zu einer Masse zusammenschmelzen.

Als alles flüssig war, schüttete ich es in die Tasse, und ließ das ganze fest werden. Bei diesen Minusgraden zur Zeit, geht das ganze ja ruckzuck!

Und schon konnte es am Vogelhäuschen aufgehängt werden. (Bitte nicht, über die eigenwillige Konstruktion lachen ;-) Anfangs benutzte ich die Tasse, um die Meisenknödel einigermaßen vor Regen geschützt aufhängen zu können. Ich wollte zunächst erst einmal testen, ob die Vögel das überhaupt annehmen.

Doch das sprach sich in der Vogelwelt recht schnell rum, denn ratzfatz waren alle Meisenknödel leergepickt. Da ich aber allein schon wegen des blöden Plastiknetzes in Zukunft darauf verzichten will,(laut Nabu können sich die Tierchen daran sogar verletzen), musste demnach eine Alternative her.
 
Doch während die Knödel recht schnell leergefuttert waren, rührten die Piepmätze das Futter in der Tasse nicht an. Was hatte ich falsch gemacht? Ich muss dazusagen, dass das unser erstes Vogelhäuschen ist. Da wir schon immer Katzen hatten, dachte ich bisher, es wäre nicht fair, die Vögel anzulocken, damit die Fellnasen dann Jagd auf sie machen können. Deshalb war es mir wichtig, die Futterstelle innerhalb des Schildkrötengeheges aufzustellen. Dies hat den Vorteil, dass unsere Stubentiger erstmal aufwändig über den Zaun springen MÜSSEN, und sich somit nicht einfach klammheimlich und unerkannt anschleichen können. Und wie gesagt, die Betonung liegt auf STUBEN-Tiger. Der Name ist also Programm. Unsere "Madamsen" denken nicht im Traum daran, bei dem vielen Schnee die Nase, oder gar eine Pfote rauszustrecken. Die liegen stattdessen den lieben langen Tag faul vor´m Kamin rum!

Und sollte ich wirklich mal alle Türen aufreissen, und Stoßlüften und sie animieren wollen, doch jetzt endlich mal rauszugehen, flüchten sie sich in der Verzweiflung lieber in den Kaminkorb!
So viel dazu!! Der Blick sagt doch alles, so nach dem Motto:" Dein Ernst jetzt?"
 
Naja, mir soll´s recht sein- so haben die Vögel zum Glück ihre Ruhe. Aber warum rührten sie die Tasse dann nicht an, während ich mit Futter nachfüllen im Häuschen selbst fast nicht mehr nachkam?
Ich also an den Laptop, und mich im Netz schlau gemacht.....Ahhhh, DA lag also der Hase im Pfeffer!
Es war die Ausrichtung! Wieder etwas dazu gelernt. Denn kaum drehte ich die Tasse um 90° nach oben, fanden die kleinen Federbälle scheinbar besseren Halt und pickten sofort munter drauf los.
Und mit dem letzten Schnee war dann schließlich auch das Futter gänzlich verschwunden....
Na also, geht doch!!!
 


Am Sonntag waren Mr. Perfect und ich für mehrere Stunden in Wald und Flur unterwegs. Und wir konnten einen Fuchs mitten auf dem Feld und das am helligsten Tag beobachten, wie er scheinbar verzweifelt nach Nahrung suchte. Und das ganz nah am Dorf. Eine Nachbarin erzählte mir, dass sie beobachten konnte, wie ein Fuchs sogar die Meisenknödel stibitzte. Auch sahen wir viele Rehe, die ständig unseren Weg kreuzten, scheinbar auch auf der Suche nach Nahrung. Daran kann man sehen, wie sehr die Wildtiere unter diesen Wetterbedingungen inzwischen leiden. Der Hunger treibt sie in ihrer Verzweiflung selbst am Tag raus. Mein Mann und ich nehmen bei jeder unserer Laufrunden, irgendwas Essbares für die Tiere mit, und legen es auf Baumstümpfe, oder, wenn vorhanden, in Futterkrippen. Das kann Heu sein, oder Kastanien, Buchecker, Nüsse, Saaten, Hagebutten, oder Mais, etc. Doch nicht nur wir, denken und handeln so. Frau Hummel *Click*hat ebenfalls in ihrem letzten Post darüber geschrieben, weswegen ich mich ebenfalls gezwungen sah, meinen Beitrag dazu nun auch endlich rauszuhauen. (Danke für den virtuellen Tritt, liebes Hummelchen! *lach* :)) 
 
Und a propos "Füttern": seit neuestem besucht uns täglich ein kleiner/großer Streuner und Gigolo. Pünktlich um 12 Uhr Mittags und spät abends nochmal sitzt er vor der Terrassentür und lässt sich sein Schälchen regelmäßig von uns auffüllen. Ich hab ihn "Luigi" getauft, weil ich finde, er sieht aus wie ein solcher!! ;-) Und ich vermute mal, sollten wir demnächst nochmal umziehen, sitzt er bestimmt mit im Umzugswagen *lach*...Jetzt haben wir also 3!! von der Sorte!!....


Und weil ich finde, dass wir alle dazu beitragen können, die Welt ein klein bisschen nachhaltiger (und somit auch besser) zu machen, verlinke ich das ganze noch bei:

verlinkt mit: EiNaB
 
 
Ihr Lieben, tobt euch nochmal richtig im Schnee aus, bevor alles weggetaut ist,
macht´s gut, 
bis dann,
eure Jeanne

Mittwoch, 10. Februar 2021

Kleiner Trick- übles Ausmaß

 * 
Wie uns die Industrie manipuliert indem sie uns austrickst.
 
Guten Morgen, ihr Lieben, ich hoffe, ihr seid fit und munter und ausgeschlafen, denn ihr müsst nun ganz aufmerksam sein, es folgt nämlich eine Mathe-Stunde.
Haaalt, hier geblieben, nicht wegclicken....ja, ich weiß, es sind Ferien, und ich weiß auch, dass ohnehin alle im Homeoffice, Homeschooling etc sind, aber wenn ihr durchhaltet, gibts am Ende ein "Bonbon" also eine Belohnung! .....versprochen!! ;-)
 
Thema heute also: die Waschmitteldosierung, besser gesagt DOSIERFALLE!
Hää?? Bitte was?? Was soll das denn jetzt?? Och nee, laaaangweilig!! 
Warum reitet sie denn SCHON wieder auf diesem Thema rum, werden sich jetzt viele von euch fragen. Ganz einfach, nirgendwo sonst werden mir mehr ver....*** als beim Thema Waschen. Und selbst ich, als alter Hase, konnte nach all meinen Recherchen noch einiges dazulernen.
Ausgangspunkt war die Sendung "Marktcheck" im Januar, die dazu aufklärte.
 
Habt ihr euch schonmal die Dosierungsempfehlung auf eurem WaschPULVER genauer angeschaut?
Fällt euch da etwas auf? 

Genau: die Dosierungsangaben für Pulver sind in ml angegeben! Und über 90% der Deutschen denken, das sei ein-und dasselbe!! Ätsch...reingefallen!
Aber, bevor etwa Beschwerden kommen, ist links daneben ganz klein die Umrechnungsformel angegeben. Sie lautet: 105ml = 65g. 
So, ihr steht dann also mit dem Meßbecher bewaffnet vor der Waschmaschine und müsst das nur mal eben schnell mit einem Dreisatz im Kopf rechnen. Ist doch ganz einfach. 80ml sind dann wieviel?
                                             80 x 65/ 105 = 49,52g  War doch easy peasy, oder??
O.k., spätestens jetzt merkt ihr wohl, worauf ich hinaus will? Das ganze wird von der Industrie bewußt verkompliziert, so dass sich NIEMAND (naja, fast niemand, gibt halt immer mal wieder solch Bekloppte) die Mühe macht, DAS auszurechnen, geschweige denn abzuwiegen. Doch wofür das ganze?  Seht selbst:


Diese Fingerbreite ist also die Fehl-bzw. Überdosierung, die der Industrie bares Geld bringt. Pffft- Peanuts! Nicht der Rede wert, das bisschen, werden jetzt sicherlich die meisten denken. Doch das ist ja nur der Anfang, und auch nur, wenn man den Dreisatz beherrscht. Befolgt man nämlich die Dosierempfehlung weiter und hat z.B. hartes Wasser, so empfiehlt der Waschmittelonkel schon 135ml.
Wir rechnen mal eben wieder locker aus dem Handgelenk, oder eher aus der Hirnwindung:
                                               135 x 65 / 105 = 83,57g 
Würde man/frau das so dosieren, wie der Großteil der Bevölkerung, würde das in etwa So aussehen:

Fällt euch etwas auf? Richtig! Die Waage zeigt über 100g an. Also fast 20g zuviel. Und das soll´s jetzt rausreißen? In der Tat! Denn sonst würde die Industrie ja nicht genau darauf abzielen.
Fakt ist, wir Deutschen verbrauchen im Durchschnitt pro Jahr in einem 4 Personen Haushalt ca. 30kg Waschmittel. Bei nur 20g Überdosierung macht das im Jahr also ca. 600g zuviel. O.k., das mag auch noch nicht allzuviel erscheinen. Bedenkt ma jedoch, dass pro Jahr 
604 000 000kg, also 604 Millionen kilo Waschmittel allein in Deutschland "verpulvert" wird,(hahaha, welch geniales Wortspiel;-) gibt das bei einem zuviel von
 "nur" 20g = 1.208 000kg;  in Worten: Eine Million Zweihundertachttausend kilo Waschmittel, das unnötigerweise in der Kläranlage landet.
Doch, ich treibe das ganze noch auf die Spitze! Weil: ich habe zum Glück eine "intelligente" Waschmaschine. Diese zeigt mir an, sobald ich zuviel dosiere. Bei normal verschmutzter Wäsche und gefüllter Trommel benötigt sie nämlich nur diese Menge:


Das sind gerade mal 30g!! Und nicht, wie empfohlen ca 84g!!  Macht also 54g zuviel. Aufs Jahr gerechnet sind das immerhin über 1,600g, die ich sprichwörtlich verschenken würde. In den 30 Jahren, die ich nun schon wasche, sind das sage und schreibe 48kg!! (und dieser Wert ist sehr niedrig gegriffen, denn Anfangs hab ich Stoffwindeln gewaschen und teilweise waren wir zu 4 ) Und das ist also das Bonbon, das ich euch versprochen hab. Denn nur allein dadurch, dass ihr euch die Mühe macht, richtig zu dosieren, könnt ihr bares Geld sparen. Und obendrein kommt das der Umwelt, sprich unseren Seen und Flüssen ebenfalls zugute, wenn sie nicht mit Waschmittelrückständen überlastet sind. 
 
Einige von euch werden jetzt vielleicht einwenden, pfffft, das ist doch nix- ich spare allein dadurch, dass ich nur die XXL-Großpackungen kaufe. Ätsch, wieder reingefallen. Mit diesen Packungen kauft man 
a) viel Luft - die meisten Packungen sind nur bis zu 3/4 gefüllt und
b) viele Füllstoffe, die keiner braucht, und die nur Volumen vortäuschen sollen. 

Fragt man bei den Herstellern nach, geben diese an, dass man diese Sulfate für die Rieselfähigkeit brauche. Doch das ist quatsch, im Gegenteil, durch diese Salze werden unsere Gewässer über die Gebühr strapaziert. Auch ist bewiesen, dass diese Füllstoffe keine Wirkung auf das Waschergebnis haben; doch wir müssen sie für viel Geld mitbezahlen, obwohl wir sie nicht brauchen. 
Und wer jetzt denkt, er tut der Umwelt etwas gutes, weil das Pulver im Karton daherkommt, wieder angeschmiert! Die Kartons sind innen mit Kunststoff beschichtet, damit das Pulver nicht klumpt. Die Kartons können somit in keinster Weise recycled werden und gehören von daher in die Restmülltonne!!  
 
Die meisten werden jetzt sicher denken:" Boah, das ist mir alles VIEL ZU KOMPLIZIERT!" Da greif ich doch am besten gleich zu den vordosierten Discs und Pads und Cups! Und GENAU DAS will die Industrie. SIE will schließlich diktieren, wieviel wir zu verbrauchen haben, um am Ende ordentlich abkassieren zu können. 

Eine unabhängige Prüfstelle für Textilwesen gibt jedoch an, dass diese neumodernen Discs & Co. nichts anderes ist als Flüssigwaschmittel- nur eben anders verpackt. Letzteres hat den Nachteil, dass es flüssiges Plastik enthält, das von keiner Kläranlage der Welt herausgefiltert werden kann; was das bedeutet, könnt ihr euch hoffentlich selbst ausmalen, wenn ihr an unsere Meere denkt!!....
Doch warum, mischt man diesen "Dreck" dann mithinein, ist doch die Frage? Diese Polymere sorgen einzig und allein dafür, dass das Flüssigwaschmittel die gelartige Konsistenz erhält. Noch Fragen??

Doch lange Rede, (langer Post) kurzer Sinn:
Die mit Abstand besten Waschergebnisse erzielten im Verbrauchertest die ganz normalen Waschpulver in der Haushaltsüblichen kleinen Verpackung. Gerade bei weißer Wäsche enthalten diese auch Bleiche, was perfekt für die Fleckentfernung ist. Deswegen benutze ich persönlich das Waschpulver von Sonett.
Das hat in meinen Augen nur Vorteile: Das ist sozusagen ein "one-for-all". Ich kann es für buntes und weißes nehmen, (für Flecken nehme ich meinen "Fleckenschreck" *CLICK*, den eine liebe Leserin so tituliert hat :))es ist in einem ganz normalen Karton erhältlich und enthält nur im Innenteil ein leicht abbaubare Folie, und was mir gaaanz wichtig ist: Es riecht kaum!! Und schon gar nicht nach diesen Billigparfüms. Uuuund: man bekommt es auch "lose" in jedem Unverpacktladen, wenn man denn einen in der Nähe hat. (ich berichtete  *HIER* bereits darüber) 
Darüber hinaus benutze ich noch das Kastanienwaschmittel*HIER* , bzw. Efeu s. *HIER*
 
Gänzlich ohne Plastik kommt das Waschmittel von Frosch aus. Und ist auch für empfindlichere Haut geeignet. Es hat ebenfalls nur einen ganz leichten unaufdringlichen Duft, der bei meiner Art der Dosierung kaum vernehmbar ist ;-)

 

 
Ebenso wird man beim Onlineshop "Villalavanda" *CLICK* fündig. Hier bekommt man Waschmittel im Glas oder in Papier. Auch alle anderen Reiniger, die man im Haushalt braucht- Alles ist vegan, ohne Tierversuche und die Inhaltsstoffe kann man sogar lesen und verstehen ;-)
 
Und auch den ganzen anderen Mist, wie Weichspüler, Desinfektionsspüler (noch so `ne Abzocke) und sog. Duftperlen könnt ihr euch getrost sparen. Wenn die Leute sich mit diesem Weichspülerduft "parfümieren" ist das für mich ein Zeichen, dass sie sich 
a) nicht waschen, und ihren Gestank  Eigengeruch übertünchen müssen oder
b) sich sprichwörtlich selbst nicht riechen können. (Und das sagt doch schon alles aus!!)
O.g. Mittel können sogar gesundheitsgefährdend sein. Darüber hab ich  *HIER*  schonmal ausführlicher geschrieben.  

So, ich hoffe, ihr seid nicht komatös vom Hocker gekippt und habt bis hierher tapfer durchgehalten. 
Ich könnte zwar noch ewig so weiterschreiben, weil es noch SOO viel zu berichten gibt, wie die Industrie uns am Nasenring durch die Manege führt, aber für heute ist Schluß. 

Wir könnten ja am Ende eine kleine Diskussionsrunde starten: Wollt ihr noch mehr solcher Themen, oder doch lieber "leichtere Kost"??
Würde mich sehr über eure Resonanz freuen.
 
Bis dahin macht´s gut,
genießt den Schnee (mittlerweile versinkt ja GANZ Deutschland in der weißen Pracht) 
bis dann,
eure Jeanne


*Post enthält bewußt Werbung

verlinkt mit: EiNaB







 
 



Mittwoch, 3. Februar 2021

Slow food = Soulfood

*Post enthält unbezahlte Werbung

Kennt ihr das auch? Ihr kocht ein bestimmtes Gericht, und plötzlich kommen all die Kindheitserinnerungen auf einmal hoch.
So geht es mir bei diesem Gericht: Krautnudeln

Dieses Gericht kommt mit nur einer Zutat aus, kommt ohne (Plastik-) Verpackung daher und produziert auch keinen Müll, wenn man es richtig macht ;-) bzw. wenn man die Nudeln ebenfalls noch selbst macht!! s. *HIER*
Doch es erfordert eine ganz bestimmte und fast schon geheime Zutat! Etwas, das nicht im Gewürzregal steht und das man auch nicht im Laden kaufen kann, nämlich ZEIT!!

An alle, also geschätzt die Hälfte, die jetzt noch nicht weggegklickt haben, DANKE dass ihr drangeblieben seid;-)

Bei Krautnudeln muss ich dementsprechend an unsere Urlaube bei Verwandten am Balaton (zu deutsch: Plattensee) in Ungarn denken: Endlose Sommer mit ganz viel Sonnenbrand und Milliarden von Stechmücken, Langos bis zum Umfallen und Palacsintát (Pfannkuchen) bis sie zu den Ohren rauskommen. Melonen bis man das Gefühl hat, zu platzen  und regelrechte Krautnudelpartys, wo die ganze Verwandtschaft in der Küche steht, Kraut röstet und die Nudeln selbst macht, mit den Eiern von den eigenen Hühnern. Ich glaub, ich hab nie wieder solch gute Nudeln gegessen. Und immer wieder fällt mir der viel zitierte Satz meines  Apu´s (Vaters) ein: Die Ungarn sind wohl das einzige Volk, das einen mit Essen umbringen kann! ;-)
Denn egal, wen wir besuchten, und sei es nur den Schuster, dem wir die Schuhe zum neu besohlen brachten. Überall MUSSTEN wir essen, essen und nochmals essen. Und selbst wenn wir sagten, wir kommen gerade vom Essen, galt das nicht. Nicht bei einem echten Ungarn. Gegessen wird immer zu jeder Tages und Nachtzeit (Jò ez!)

Doch genug aus dem Nähkästchen geplaudert, jetzt heißt es erstmal, ran an den Speck äh, ans Kraut!
 
Als erstes wird ein Krautkopf / Weißkohlkopf geviertelt und der Strunk weitestgehend entfernt. 
(Diesen müsst ihr aber nicht etwa wegwerfen, sondern könnt ihn mit anderen Gemüseabfällen in der Tiefkühltruhe aufbewahren, bis ihr genug beisammen habt, um daraus eine Gemüsebrühe oder Suppe zu kochen!)

Danach werden die Viertel nacheinander, oder alle auf einmal, je nachdem wie stark eure Küchenmaschine ist, grob geschreddert. Meine Anyu (Mama) hatte keine Küchenmaschine und hat die Krautköpfe per Hand auf einer Küchenraspel zerkleinert- und das bei einem 6-8-Personenhaushalt, wohlgemerkt!! Ich frage mich ganz oft, WIE sie das alles nur geschafft hat. Heute bin ich mir ganz sicher, sie hatte "magische Kräfte", anders kann ich es mir nicht erklären!!


Danach kippt ihr das ganze mit 1-2 Eßl Öl in eine beschichtete Pfanne. Eine Pfanne von hoher Qualität zahlt sich auch hier aus, weil man nicht ständig Öl zukippen muss, damit nichts anbrennt. (Am Ende des Posts folgt ein kleiner Exkurs zum Thema Pfannen, falls euch das interessiert)
Keine Angst, wenn das am Anfang ziemlich viel aussieht, nach einiger Zeit wird die Masse deutlich weniger.....

Und nun braucht es nur noch die oben erwähnte, seltene Zutat, nämlich Zeit:
Das Kraut muss nämlich bei mittlerer Temperatur (auf meinem Herd Stufe 5-6) gaaanz langsam rösten.
Und zwar so ca. 1Stunde. Und leider, leider, kann man nicht großartig weglaufen, da man die Masse alle 5-10min gut durchrühren muss.  (Ich kann den Aufschrei des Entsetzens bereits bis hierher hören ;-)
Aber ich kann zu meiner Verteidigung nur sagen:" Der Aufwand lohnt sich!!" Ganz ehrlich!!
Das Kraut bekommt durch das längere Rösten einen fast schon karamelligen Geschmack und schmeckt einfach himmlisch- zumindest meiner Familie :))

Hier kann man bereits sehen, wie es an manchen Stellen schon leicht zu bräunen beginnt....


In dieser Zeit beschäftige ich mich ein Kochfeld weiter bereits mit dem nächsten Kraut: nämlich Rotkraut!! So hab ich gleich 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen und steh nicht nur dumm rum ;-)
 
Widmet man/frau sich allerdings zu sehr irgendwelchen anderen Dingen, so kann ziemlich schnell das hier passieren (hüstel):
Aber das ist zum Glück nicht schlimm. Einfach weiterrühren. Das Kraut "verzeiht" so einiges. Nur bitter sollte es nicht schmecken!!....

 Und nach gut einer Stunde, sieht das ganze dann so aus:

Zum Schluß wird noch mit Salz und Pfeffer gut abgeschmeckt

Doch keine Krautnudeln ohne Nudeln. Diese kocht man idealerweise parallel dazu; und wenn alles fertig gegart ist, gibt man jeweils eine große Schöpfkelle auf je eine Portion Nudeln und lässt sich das ganze gut schmecken. Guten Appetit, oder in diesem Fall: Jó étvágy!!, wie der Ungar zu sagen pflegt :)

Ein normal großer Kohlkopf reicht für 4 üppige Portionen. Meist bleibt sogar noch etwas übrig, das am nächsten Tag sogar noch besser schmeckt ;-) Das wusste ja bereits schon Wilhelm Busch´s Witwe Bolte (...wovon sie besonders schwärmt, wenn es wieder aufgewärmt! ;-) Und da wundere sich noch einer, warum wir den Namen "Krauts" im Ausland weg haben, *lach*.....


Ihr Lieben, ich hoffe, es geht euch gut;
wir haben unseren "Hausarrest" erstmal verlängert bekommen,
weil ein paar "Anders"-Denkende der Meinung waren, sie müssten
illegal einen Faschingsumzug mitten durchs Dorf veranstalten!!!...
Was soll man dazu noch sagen???
 
Macht´s gut, bis dann,
eure Jeanne 



Pfannen-Exkurs:
früher hab ich ständig Pfannen gekauft, weil diese einfach schon nach kurzer Zeit Schrott waren. Dabei 
war es egal, ob sie teuer oder billig waren, ob es Edelstahl, oder Gussein war. Bis ich mich dann bei einem Händler vor Ort ausführlich beraten ließ. Weia, da merkte ich erst, was ich all die Jahre falsch machte. 
1. Ist es wichtig, WOFÜR man die Pfanne nutzt, also überwiegend für Fleisch, oder Gemüse, etc. und
    sich entsprechende Pfanne zulegen.
2. Das Öl!! Dieses sollte hoch erhitzbar sein, also bestenfalls Brat- oder Rapsöl. Olivenöl, NUR, wenn 
    es höhere Temperaturen verträgt.
3. NIE mit i.welchen harten Gegenständen, wie Besteck oder Plastikbürsten in der Pfanne rumkratzen, 
    auch nicht mit der Rückseite eines doch eigentlich weichen Spülschwammes.
    Zum Kochen nur Utensilien aus Holz oder Silikon verwenden und zum Spülen nur weiche Tücher
    oder Silikonbürsten und ganz wichtig: KEIN SPÜLMITTEL verwenden. Stattdessen Pfanne mit
    einem Küchentuch vorsichtig ausreiben und mit heißem Wasser spülen. 
 
Seit ich/wir diese Tipps beherzige/n hält unsere Universal Gusseisenpfanne nun schon seit über 5 Jahren und sie hat noch nicht den kleinsten Kratzer o.ä. Die Beschichtung ist noch wie am 1. Tag, so dass ich so gut wie kein Öl brauche, selbst Bratkartoffeln gelingen fast ohne!!
Normalerweise mache ich keine Werbung, (und ich bekomme auch kein Geld dafür), nur wenn ich wirklich überzeugt bin. Von daher hier der link, unter dem ihr mal schauen könnt: *CLICK*