Dienstag, 4. Mai 2021

Zeigt her eure.....Beisserchen

*
Lächeln ist ja bekanntlich die beste Art, seinen Feinden die Zähne zu zeigen ;-)
Doch dazu sollten sie auch schön und gepflegt aussehen und vor allem gesund sein. Seit einigen Jahren bin ich schon auf der Suche nach DER perfekten Zahnpasta. Hätte ich einen Wunsch bei der Zahn-Fee frei, würde ich mir eine Zahncreme wünschen, die folgendes könnte:

- die Zähne schonend putzen
- das Zahnfleisch pflegen
- Karies vorbeugen
- wenn möglich die Zähne auch noch aufhellen
- plastikfrei daherkommen
- kein Mikroplastik beinhalten
UND, um meinen Wunsch noch auf die Spitze zu treiben, sollte ich sie nach Möglichkeit selber machen können!!!
O.k., spätestens hier dürfte die gute Fee raus sein aus der ganzen Sache und mir kopfschüttelnd "den Vogel zeigen".
 
"Geht nicht, das ist unmöglich!" höre ich sie noch mit ihrem feinen Stimmchen piepsen, während sie lachend wieder davon fliegt und ich ihr enttäuscht hinterherblicke.....
Geht das wirklich nicht???.....
 
GEHT DOCH !!!
Aber von vorne:
Als wir vor ein paar Jahren auf plastikfrei umstellten, gelangten wir irgendwann an die Hürde "Zahnpasta". Wir besorgten uns im Unverpacktladen diese Zahnputztabs und waren aber nur mittelmäßig zufrieden. Ich hatte ständig entzündetes Zahnfleisch und wir verwendeten wieder die herkömmliche Zahncreme in der Tube. In einem anderen Unverpacktladen, entdeckte ich Zahnputzpulver. Das war schon deutlich besser. Aber seit unserem Umzug vor fast einem Jahr, haben wir keinen Unverpacktladen mehr in der Nähe und wir mussten wieder auf die konventionelle Zahnpasta zurückgreifen..... (grummel :( Doch ich ließ nicht locker. Und keine Ahnung warum, überall las ich plötzlich nur noch negative Berichte über die herkömmliche Zahncreme- das konnte keine Zufall sein! Da ich schon lange nicht mehr an Zufälle glaube, recherchierte ich, und tüftelte, was das Zeug hielt. Doch stets scheiterte ich an der Zutat "Xylit", auch "Xylitol" genannt, ein Birkenzucker, der karieshemmend ist, den es aber nur in Plastikverpackungen zu kaufen gibt. Doch im Zuge meines Plastikfastens von diesem Jahr (s. *HIER*) stieß ich beim Ausmisten meiner Küchenschränke tatsächlich auf ein Glas Birkenzucker, aus dem Unverpacktladen aus Bayern!!!! YEAHHH!!!

ENDLICH konnte ich meine Alchimistenküche wieder reaktivieren und mischte und tüftelte und putzte erst die Zähne, dann das Waschbecken ;-)....und heraus kam die berühmte "eierlegende Wollmilchsau!"
Ein Zahn-PULVER, das alle o.a. Eigenschaften in sich vereint.
Es lässt sich ganz leicht zusammenmischen und beinhaltet nur folgende Zutaten:

2 Tl. Heilerde (sehr fein)    
1 Tl. Birkenzucker (Xylit)
1-2 Msp. Kurkuma                  
einige Tropfen Pfefferminzöl (aus der Backabteilung)

Die Heilerde bindet Giftstoffe und Schwermetalle, löst Verunreinigungen ohne den Zahnschmelz anzugreifen und remineralisiert die Zähne.
 
Birkenzucker ist ein natürlicher Schutz gegen Karies, remineralisiert durch Stabilisierung von Calcium den Zahnschmelz, reduziert säurebildende Bakterien.
 
Kurkuma wirkt entzündungshemmend, entgiftend und antibakteriell. Es macht zudem die Zähne weisser
 
Pfefferminzöl sorgt für frischen Atem  
 
MEIN Pulver enthält bewusst KEIN Natron, denn durch meine vielen Selbstversuche konnte ich feststellen, dass ich die Entzündungen im Mund nur dann bekam, wenn in den Putz-Tabs oder im Zahnpulver Natron enthalten war. Wer aber nicht so ein  zartes "Pflänzchen" ist wie ich, kann gerne noch ca. 1/2 - 1Tl. Natron dazu geben.
Die Zutaten werden gemischt, und in ein Glas gegeben. (Wem das ganze zu "schmiergelig" ist, kann es auch noch feiner mörsern oder in geschmolzenes Kokosöl einrühren....) Das Pulver gibt man jeweils mit einem kleinen Dosierlöffel auf die angefeuchtete Zahnbürste- NIEMALS die Zahnbürste in das Pulver tauchen!! 

 

Und dann einfach wie "gewohnt" putzen. Naja, zugegeben: SO gewohnt ist das dann nicht mehr, es ist in Wahrheit ein ganz anderes Putzgefühl. ABER: nach einem Jahr kann ich nur sagen, ich möchte NIE WIEDER herkömmliche Zahncreme benutzen. Selbst mein Zahnarzt staunt über meine Beisserchen und wollte wissen, ob ich heimlich diese Bleaching-Sets für zu Hause ausprobiert hätte. Außerdem wundert sich die Zahnarzthelferin schon seit Jahren, dass sie bei mir keinen Zahnstein mehr finden kann, was sie, persönlich bei der jährlichen Grundreinigung total langweilig findet ;-).....
Zum Zahnstein sei noch folgendes gesagt: Woran es genau liegt, kann ich nicht sagen; Aber seit ich mir angewöhnt hab, morgens regelmäßig meinen Apfelessig-Drink, bzw. warmes Zitronenwasser zu mir zu nehmen, habe ich keine Probleme mehr damit. Wenn man jedoch bedenkt, dass Zahnstein nichts anderes als verkalkter Zahnbelag ist, leuchtet es ein, dass Essig-und Zitronensäure diesen (auf-)lösen können. 
Die letzten 6 Jahre hatte ich außer der jährlichen Grundreinigung keine weiteren Behandlungen. Und da unser Zahnarzt beim letzten Besuch meinte, er sei froh, nicht mehrere solcher Familien wie uns zu haben, weil er sonst nicht wüsste, wie er zukünftig die Schulen seiner Kinder bezahlen solle, denke ich mal, dass wir von daher alles richtig machen ;-)......
Und wer jetzt denkt:" Tsss, mit gesunden Zähnen ist das ja auch kein Kunststück!" dem sei gesagt, ich hatte vom Tag meiner Geburt an die schlechtesten Voraussetzungen überhaupt einmal so etwas wie gesunde Zähne zu haben. Ich kam mit einer Gaumenspaltung zur Welt und wurde 2 Jahre lang erstmal künstlich, sprich flüssig ernährt. Dauernuckeln war also angesagt! Was das bedeutet, weiß inzwischen hoffentlich jeder. Es gab keinen Zahn in meinem Gebiss, der nicht schwarz und kariesbehaftet war. 
Durch eine Operation konnte die Lücke Gott sei Dank geschlossen werden, mit dem Ergebnis, dass ich ein sehr kleines Gebiss hab. (Also nix mit großer Klappe). Folglich mussten die meisten Zähne erstmal raus, um Platz zu schaffen. Nur der konsequenten Beharrlichkeit meiner Eltern und dem Geschick meiner damaligen Zahnärztin und der Kieferorthopädin ist es zu verdanken, dass ich heute, wie ich finde, schöne und vor allem gesunde Zähne habe. Das war ein langer Leidensweg,von daher würde ich nicht leichtfertig mit diesem Thema umgehen, das könnt ihr mir glauben!!.....
 
Einen klitzekleinen Haken hat das ganze allerdings! Ha! Wußte ich es doch! werden sich nun einige denken. Kurkuma färbt so ziemlich alles ganz fies ein, womit es in Berührung kommt. Nur die Zähne nicht, das ist ja das wunderbare und wunderliche zugleich. Aber die Zahnbürste und das Waschbecken sehen danach ganz übel aus. Mich stört das nicht, ich wechsle eben öfter als eh schon, den Bürstenkopf. 
Oder aber man nimmt einfach eine Bambusbürste mit schwarzen Borsten:

 
Und auf dem Waschbecken hab ich mir einen kleinen Radierschwamm deponiert. Mit diesem putze ich hinterher kurz durch und gut ist. 

 
Der Aufwand ist minimal und bei DEM Ergebnis ist es mir das allemal wert!!!! Mr. Perfect konnte ich allerdings noch nicht davon überzeugen. Während ich das Zahnpulver zusammenrührte kam die Frage aus dem "Off": "Oh, ist demnächst wieder Alchimistentreffen? -Trotz Corona?" HA HA !!!!!
Für ihn und alle anderen, die ebenfalls sehr skeptisch sind, aber dennoch auf Plastik bei der Zahnhygiene verzichten wollen, hab ich eine Zahncreme in der Glasflasche entdeckt, und zwar hier: villalavanda. Das ist ein supertoller Onlineshop, wo es alles rund um den Haushalt und Hygiene plastikfrei gibt. Einfach mal reinklicken und stöbern, kann ich da nur sagen......

Uff! Das ist jetzt wieder ein superlanger Post geworden. Ich hoffe, dass ihr durchgehalten habt, weia...so lange sollte der nämlich gar nicht werden. Aber dafür könnt ihr wieder ein Häkchen mehr auf eure Liste bzgl. plastikfrei, und hin zum selbstbestimmteren Leben machen. (So mach ich das jedenfalls ;-)

Wünsche euch noch eine schöne Woche,
lasst euch nicht wegpusten - bei DEM Sturm!!
Macht´s gut, bis dann, 
eure Jeanne
 
 
 
*Post enthält unbezahlte Werbung






 

4 Kommentare:

  1. Hallo Jeanne,
    vielen Dank für Deine vielen Tipps! Ich habe eine zeitlang nur mit Natron die Zähne geputzt. Meinem Zahnarzt habe ich davon nichts gesagt, aber er hat dann bei einer Untersuchung mal gefragt, ob ich Antibiotika nehme, weil meine Zähne so eine komische Schicht drauf haben... Und tatsächlich habe ich es auch wieder aufgegeben, weil ich immer so ein Brennen im Mund hatte.

    Die Zahnpasta im Glas klingt gut, das werde ich mir mal anschauen.

    Und eventuell versuche ich auch mal Deine Mischung aus!

    Viele Grüße
    Marion

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  2. Liebe Jeanne, über dieses Thema habe ich mir auch schon ausführliche Gedanken gemacht- und habe mir damals die genau gleiche "Zahnpasta" wie du gebastelt (mit Cocos, weil ich das tatsächlich angenehmer fand). An und für sich war ich damit recht zufrieden- allerdings bekniete mich meine Parodontologin inständig, eine Zahnpasta zu benutzen, die Fluor enthält. Ich bin nämlich (leider) schon seit ein paar Jahren wegen dieses Problems in Behandlung. Die Zahnärztin meinte zu Beginn, dass sie sehen könne, wie gut ich meine Zähne pflege. Aber Parodontose könne leider auch durch viele Auslöser hervorgerufen werden, die man nicht beeinflussen könne (Vererbung, Zusammensetzung d. Speichels, etc.) Fluor sei sehr wichtig in diesem Zusammenhang. An diesem Punkt kam ich mal wieder in ein Dilemma, welches mein Bestreben, nachhaltig zu leben, torpedierte: Entweder, ich benutze die selbstgemachte Paste und riskiere, dass sich meine Paro wieder verschlechtert (die ist inzwischen nämlich praktisch bei Null!), und gebe wieder Unsummen für den Zahnarzt aus, oder ich überwinde mich, kaufe eine konventionelle Zahnpaste mit Fluor und schone Nerven und Geldbeutel....😳 Naja, was soll ich sagen- Ich hab eine Zwischenlösung gefunden: eine Schweizer Kräuter-Zahnpasta, die es schon seit 1900 gibt und die zwar Fluor enthält, dafür aber Kreide statt Microplastic. Und: die Firma arbeitet ohne Tierversuche- sehr wichtig! Also bin ich wieder mal einen Kompromiss eingegangen- aber ich habe die Argumente meiner Zahnärztin natürlich nicht einfach in den Wind schlagen können. Und ich kann nicht behaupten dass ich mich ärgere, wenn ich mein Geld für anderes nutzen kann als für Sitzungen beim Zahnarzt, die nicht gerade angenehm sind.....
    Aber nun. So ist das halt, wenn man Nachhaltigkeit in seinem Leben gross schreibt! Man kommt nicht um gewisse Kompromisse rum. Aber ich denke, wir tun immer noch viel, viiiel mehr, als manch andere, nichtwahr?? 😉
    Übrigens, was in der Zahnpflege ausserdem sehr wichtig ist: Interdentalbürstchen! Richtig und täglich sorgfältig angewendet sorgen die dafür, dass man nie mehr bohren muss. Ein gutes Argument, oder?
    Bis bald mal wieder, herzliche Grüsse!

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  3. Liebe Jeanne,

    danke - ich nehme Kokosöl pur zum Zähneputzen, habe Beinwellmundspülung und Mundspülung aus Wasserstoffperoxid die mach ich selber und nehme Zahnseide - sind noch Reste also Kunsstoff und so -. Da wir aber bei uns jetzt auch einen unverpacktladen haben werd ich mir das Zahnpulver mal kaufen. Und ab und an nehm ich einfach Heilerde mit auf die Zahnbürste mit Kokosöl.
    Meine Zähne sind i.O. - also gut ja jetzt seid ich das mache so ungefähr 5 Jahre - von vorher hab ich halt viele Füllungen und Kronen.
    Und ja ich nehme die elektrische Zahnbürste da bin ich eigen und hab aber auch für zwischendurch welche aus Bambus.

    Liebe Grüße
    aus dem regnerischen Sonnen- und Frühsommerlosen Süden Deutschlands

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  4. Hui, ein toller Beitrag. Und der regt mich doch tatsächlich an, mich nach Alternativen zur herkömmlichen Zahnpaste umzusehen. Ehrlicherweise habe ich mich mit DEM Thema noch gar nicht befasst. Also nichts wie los! :)
    Herzlichen Dank für den Stupps.
    Karin

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