Freitag, 13. Januar 2017

Ikea-Waschlappen-Hack

Bei meinem Versuch, nachhaltiger zu leben, suchte ich nach einem Ersatz für diese Spülschwämme, die bereits nach kurzer Zeit immer eklig und krotzelig gammelig aussehen...
Darüber hinaus schaden sie auch noch der Umwelt, weil sie erstens aus schädlichen Kunststoffen bestehen, und mit der Zeit Mikroplastik ins Wasser abgeben. Neee, das will kein Mensch- also ich definitiv NICHT!
Im Netz fand ich von daher viele Anleitungen für Baumwoll-Spültücher, die mir meine Schwiegermama freundlicherweise in kurzer Zeit strickte (ich würde dafür eine Ewigkeit brauchen!...) Allerdings ist das sehr zeitaufwendig, und die Baumwollgarne sind auch nicht immer gerade günstig....Zudem bräuchte ich MASSEN davon.


Eine andere Alternative musste her...nur was?? Manchmal ist es recht nützlich, sich seines gesunden Menschenverstandes zu bedienen, denn ich überlegte, wie das die Generationen vor uns gemacht haben?  Ich konnte mich nämlich nicht erinnern, dass meine Mama, Oma oder Tante je auch nur einen Spülschwamm benutzt haben. Nein, sie benutzten ganz einfache simple Baumwolltücher- oder Spüllappen. Davon hatten sie sogar eine ganze Menge. Und war dieser Stapel aufgebraucht, so kam er immer Montags, (denn da war Waschtag), einfach mit den Geschirrtüchern in die Wäsche!!

Hmmm...nachdem ich mir also in "Wickie-Manier" mehrmals den Finger unter der Nase hin-und hergerieben und meine Schränke durchgesehen hatte, fielen mir die Waschlappen des Möbelschweden zuerst ins Auge und schließlich in die Hände: DAS IST DIE LÖSUNG!!

Ich startete sogleich eine ganze Versuchsreihe: Als erstes stand einfaches Geschirrspülen auf dem Programm. Wenn man jahrelang ein Spülschwamm-Junkie war, ist es, im ersten Moment etwas ungewohnt, aber, wenn man den Lappen zusammenfaltet, bekommt man automatisch eine Art "Schwammgefühl" (sorry, aber ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll!:)

Danach stand die Reinigung der Küchenschränke auf dem Plan, Mit meinem selbstgemachten Reiniger von Smarticular  war das ebenfalls kein Problem; alles ging super sauber. 
Selbst das Staubwischen ging ratzfatz. Sogar die Kalkflecken auf der Spüle ließen sich nur mit dem feuchten Tuch und etwas Muskelkraft wegrubbeln!!  Nach jahrelangem Gebrauch von Mikrofasertüchern fiel mir überraschenderweise auf, dass die Baumwolltücher zudem viel griffiger und angenehmer in der Handhabung, sprich Haptik sind. Vielleicht ist es ja bei der Baumwolle versus Mikrofaser das gleiche Prinzip wie bei der Butter versus Margarine?? Jahrelang war Butter o.k., bis ein Aufschrei in den 70er kam, und Butter regelrecht verteufelt wurde und die Margarine-Industrie ihren Siegeszug antrat. Heute jedoch wurde die Butter zum Glück rehabilitiert.....Und das gleiche stelle ich bei der Mikrofaser fest: immer öfter lese ich Berichte, dass diese eigentlich SO gut gar nicht wäre, schon gar nicht für die Umwelt, da sie, wie der Name schon sagt, die Gewässer durch die kleine Fasern (wie auch Fleece)  genauso belasten, wie die Mikropartikel in der Kosmetik. UND: von einem Schreiner bekam ich den Tipp, Holz "AUF KEINEN FALL" mit Mikrofasertüchern zu reinigen, da diese der Struktur schaden würden. Außerdem soll man die superduper Tücher auch nicht mit normalen Baumwolltüchern in die gleiche Wäsche geben, da die erstgenannten sonst ihre Reinigungsleistung verlören. Äh...geht´s noch?? Das ist mir alles viel zu kompliziert... Unsere Vorfahren hätten da genug zu tun gehabt, auch noch die Putztücher in entsprechende Kategorien einzuteilen....(Die hätten uns eher den Vogel gezeigt!!)
Also Leute, "back to the roots" kann ich da nur sagen!! Es wird Zeit, dass wir unseren gesunden Menschenverstand wieder viel öfter einschalten, und vieles wieder viel kritischer hinterfragen, uns nicht mehr durch die Werbeindustrie ALLES einreden lassen (ist ja bequemer, wenn die anderen für uns denken) und generell wieder konsumkritischer werden.
(Mr. Perfect würde spätestens jetzt wieder die Augen verdrehen und seufzen : "Jeanne d´Arc reitet wieder!" - Aber lassen wir das...  ;- Ich schweife nämlich gerade mal wieder vom Thema ab!!)
Zurück zu den "Krama-Waschlappen":
Weitere Vorteile sind der eingebaute eingenähte Aufhänger (was das Trocknen wiederum vereinfacht) und der unschlagbare Preis von gerade mal 2,99€ für 10 Stück. Durch die Menge kann man sie jeden Tag wechseln, (und bei 60°C waschen), was allemal hygienischer ist, als diese gelben Spülmonster bis zur zerfledderten Unkenntlichkeit zu benutzen!! Dadurch, dass sie weiß sind, wird einem erst wieder bewußt, wieviel Schmutz sich doch in kürzester Zeit ansammelt, so daß man sie freiwillig viel schneller auswechselt, was man bei einem Schwamm wohl kaum täglich tun würde.
Und: dadurch, daß man sie nicht ständig nachkaufen muss, spart man aufs Jahr gerechnet eine ganze Menge und man kommt auch nicht so schnell in Verlegenheit, wenn einem zu den Feiertagen z.B, rein theoretisch natürlich, diese blöden Schwämme ausgehen...hüstel!!

Und falls sie wirklich zu unansehnlich geworden sind (Schokoflecken sind und bleiben nunmal die fiesesten aller Flecken), so kann "Mann" sie immer noch zum Schuheputzen oder zur Felgenreinigung usw. einsetzen ;-)

Natürlich kann man sie auch als ganz normale Waschlappen benutzen, oder als Spucktücher für Babys- allerdings würde ich da anhand der verschiedenfarbigen Aufhänger die einzelne Benutzung dann doch noch trennen!!... Und nein, ich bekomme vom gelb-blauen Möbelhaus leider keine Bezahlung, obwohl ich indirekt Werbung dafür mache. Sollte also einer der Herren oder eine der Damen dieses Konzerns hier ganz zufällig mitlesen, so könnten wir uns doch bei Gelegenheit mal zusammensetzen und entsprechend über eine "Apanage" nachdenken ;-) ????

So, ich hoffe, dieser Post war jetzt nicht allzu anstrengend, sprich textlastig, aber dies soll eben nicht nur  ein schöner Bilderbuch-Blog sein, sondern neben all dem Deko-DIY will ich auch aufrütteln. Wir leben nicht "fünf vor, sondern "zehn nach zwölf"!! Wir haben unsere Grenzen längst überschritten und konsumieren in Dimensionen, dass wir mittlerweile 4 Erdbälle bräuchten, um das auszugleichen und das alles auf Kosten nachfolgender Generationen, die das  sprichwörtlich "im Müll ausbaden müssen", wenn sie das überhaupt noch können!! Und auch wenn ich oftmals das ohnmächtige Gefühl habe, gegen Goliath zu kämpfen, ich werde NICHT aufhören, mit meinen Stoffbeuteln einkaufen zu gehen (zu Mr. Perfects Entsetzen selbst zu Aldi!!) Plastik einzusparen, wo es nur geht und generell irgendmöglich die Ressourcen zu schonen, allein schon weil ich finde, wir sind es unseren Kindern schuldig (sonst hätten wir sie nicht auf die Welt setzen dürfen). Und auch wenn ich oftmals das Gefühl habe hatte, allein zu sein, so durfte ich durch die Bloggerwelt erfahren, dass ich partout nicht alleine bin. Es gibt zum Glück genug Menschen, die so denken wie ich, und das gibt mir wiederum Hoffnung und auch die Kraft immer weiter zu machen.....Also, lasst uns die Pferde satteln!!...(ihr wisst warum!!;)

In diesem Sinne eure Jeanne 
verlinkt mit:https://einfachnachhaltigbesserleben.blogspot.de/

14 Kommentare:

  1. Hab dir eine Mail geschrieben. Buch wäre auch ok. Vielleicht eines für den Zwerg? Er ist drei.
    Grüße sonnenblume

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  2. War lustig zu lesen. Die Idee find ich auch gut. Ich mache mir Wischtücher aus alter Bettwäsche. Wenn ich Lust habe, nähe ich sie sogar zusammen. Ansonsten werden sie einfach mehrfach zusammen gefaltet. Und - die sind viel viel besser als diese blöden Microfasertücher. Allerdings finde ich die Schwämme praktisch und möchte nicht so gerne drauf verzichten. LG Agathe

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    1. Liebe Agathe,
      schön, dass du hergefunden hast und vielen Dank für das nette Kompliment :) Das mit der Bettwäsche ist natürlich auch eine gute Idee, (wenn man denn welche hat,lach!!)
      Und ob man auf die Schwämme verzichten will, oder nicht, bleibt natürlicch jedem selbst überlassen- ich will hier niemanden bekehren, sondern nur Anregungen geben...
      Viele Grüße zurück

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  3. Hübsche Lappensammlung hast du dir da zugelegt.
    Aber Schwämme ständig nachkaufen? Die kann man doch auch waschen. Klar, die Schönheit sind sie dann nicht mehr unbedingt, aber funktioniert trotzdem sehr gut. Mir sind Schwammtücher wohl viel lieber (habe da ein Satz kompostierbare von Waschbär), aber habe in der WG die Schwämme auch immer in die Kochwäsche - ohne Probleme.
    Das Weiß hat gewiss den Vorteil, aber auch den Nachteil, dass man den Schmutz immer sieht. Was machst du mit Tomatensoße und der gleichen? Die würde ich nie aus so weißen rausbekommen.
    Toll finde ich auch deine Idee mit den verschiedenen Farben als Aufhänger, so kann man, wenn man es vom Gefühl her braucht, gut Aufgabengebiete einzelnen Farben zuordnen.
    Danke fürs Zeigen.

    LG
    Maria

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    1. Liebe Maria,
      natürlich kamen die Schwämme auch immer in die Wäsche; allerdings sahen sie hinterher nicht mehr besonders vertrauensselig aus, deshalb habe ich sie nur auf anderen Gebieten wie Fenster putzen etc. aber nicht mehr fürs Geschirr spülen benutzt. Wg der Flecken, so kann ich demnächst mal meinen ultimativen selbstgekochten und umweltfreundlichen Fleckentferner vorstellen; schau einfach mal wieder vorbei; würde mich freuen.
      Viele liebe Grüße auch an dich

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  4. Hallo Jeanne!

    Ich habe meine Spültücher aus alten Handtüchern genäht und ebenfalls mit Aufhängern versehen. Wir nutzen sie nun schon seit über 3 Jahren und wollen es sicher nicht mehr anders haben.

    Dass es beim Möbelschweden so eine gute Alternative gibt, wusste ich noch nicht, aber ich finde es super, dass es auch etwas für Nichtnäher gibt. Wobei ich sagen muss, bevor ich mich ans Nähen gemacht habe, wurden erst einmal einfache Waschlappen getestet, die ich bereits zu Hause hatte.

    Danke fürs Verlinken zu EiNaB! Ich freue mich, dass ich dadurch Deinen Blog entdeckt habe.

    lg
    Maria

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    1. Liebe Maria,
      ich verfolge (und bewundere) deinen Blog schon seit einiger Zeit; durch dich bin ich überhaupt erst auf die vielen Ideen gekommen, die ich nach und nach auf meinem Blog umsetzen werde; hab´vielen Dank dafür :))
      Ganz liebe Grüße zurück!!

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  5. Wie schön, zu lesen, dass die Waschlappen prima zum Putzen und Geschirrspülen funktionieren. Momentan sind bei uns noch gut 30 Stück auf dem Wickeltisch im Einsatz, aber das wird nach etwas mehr als 3 Jahren wohl hoffentlich bald der Vergangenheit angehören ;-) Da meine Mikrofaserlappen, die ich seit teilweise schon fast 10 Jahren zum Putzen und Spülen verwende, so langsam löchrig werden, hatte ich mich schon gefragt, ob ich die Waschlappen dann wohl gut zum Putzen nehmen könnten. Mikrofaser wollte ich aus den von dir genannten Gründen nämlich auch nicht mehr nachkaufen :-)
    Viele Grüße!
    Jana

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    1. Liebe Jana,
      schön, dass du hergefunden hast und vielen Dank für dein "feedback".
      Wow, bei 30 Stück habt ihr ja ein richtiges "Materialwarenlager".
      Aber mit kleinen Kindern im Haus kann man davon wohl nie genug haben, oder ;-) Und bei so vielen kannst du sie ja wirklich farblich in einzelne Kategorien trennen. Und ich denke auch, dass du nicht loslaufen musst, um neue Mikrofasertücher zu kaufen!!...
      Viele liebe Grüße auch an dich.

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  6. Hallo Jeanne,

    die Lappen kommen auf meine Ikea-Einkaufsliste :). Ich benutze Schwämme zwar eh nur für grobe Verschmutzungen (die rauhe Seite) und habe sowieso Spültücher, aber da dürften es gern ein paar mehr sein. (Bei uns wird ja viel gekleckert...)

    Ich finds toll, dass du dir so viele Gedanken machst, denn ich gebe dir Recht: Es ist schon zehn nach zwölf! Mindestens!

    Lieber Gruß,
    Sonja

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  7. Liebe Sonja,
    vielen Dank für dein Feedback. Schon witzig, gerade heute morgen habe ich wieder die ganze Küche ruckzuck mit den IKEA-Waschlappen geputzt und mich gefragt, warum man den ganzen Quatsch mit den Mikrofasertüchern mitgemacht hat!!.. Werbeindustrie, sprich "Gehirwäsche" lässt grüßen ;-)
    Viele Grüße auch an dich

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  8. Liebe Jeanne, bin gerade zufällig über diesen Beitrag gestolpert, und da ich schon mal am Kommentieren bin (kommt ja leider in letzter Zeit etwas zu kurz), mache ich gleich mal weiter. Ich habe bis vor etwa einem Jahr leider auch unreflektiert die Spülschwämme genutzt. Dann bin ich über einen Beitrag zum Thema Microplastik zu der späten Erkenntnis gekommen, dass die überhaupt nicht umweltfreundlich sind! Hätte ich ja auch selber merken können, aber man hat halt nicht immer alles auf dem Schirm. Daraufhin hab ich ein altes Handtuch in handliche Stücke geschnitten und jeweils zwei zu einem "Schwammlappen" zusammengenäht. Also, das geht genauso. Für kleinere Verschmutzungen nutze ich Jerseyresten, nicht umnäht, sie fransen ja nicht aus. Die komischen Mikrofasertücher braucht kein Mensch. Anscheinend kratzen sie jede Holzoberfläche auf und deswegen sollte man sie lieber gar nicht daheim haben. Aber ja, nur allzuleicht lässt man sich einreden, was man alles unbedingt und sofort braucht! Zum Glück erkennen immer mehr Menschen, dass das nicht stimmt, obwohl man im "Real Life" oft ziemlich allein auf weiter Flur mit der Überzeugung ist.
    Liebe Grüße, Amely
    P.S. Und übrigens, ich bin immer noch kein Roboter:) Ich hoffe, dass das Blogspot irgendwann lernt:)

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    1. Liebe Amely,
      ach ja, der gute alte Waschlappen-Beitrag....ich werd´ ihn nicht mehr los. Mehr als 1200 Mal angeklickt, hab ich schon überlegt, ob ich ihn rausnehmen soll, weil die anderen Posts, die in meinen Augen besser und wichtiger sind, total untergehen. Ich sollte wirklich IKEA anschreiben und Anteile am Unternehmen verlangen!! Die werden wahrscheinlich nicht wissen, warum die Leute die Babyabteilung bzgl. der Waschlappen stürmen!!...
      Aber egal, nun zu dir: selbst wenn die Erkenntnis spät kommt, so kommt sie doch und das finde ich gut!! Ich bin bei weitem noch nicht am Ziel, aber jeden Tag mache ich in Bereich Müllvermeidung und Unabhängigkeit einen kleinen Schritt vor den anderen. Zur Zeit tüftle ich sogar aus, ob man Mülltüten gänzlich vermeiden bzw. wie man diese ohne Plastik ersetzen kann.
      Geht es dir auch so, dass man dich manchmal als "Exotin" im wirklichen Leben abstempelt? Da gewöhnt man sich dran!! Ich reite trotzdem (alleine) weiter, *lach*. Ich glaub, es wird mal wieder Zeit, für eine längere Mail...
      Ganz liebe Grüße zurück in die Heimat

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  9. Ein schöner Blogpost, sehr unterhaltsam geschrieben. Das gefällt mir gut. Ich habe tatsächlich schon Spülschwämme gehäkelt mit so einer Kratzwolle, Spültücher aus alten Gästehandtüchern genäht und die allerbesten Putzlappen sind die aus alter Flanell-Bettwäsche. Frag mal Tanten, Omas oder so, die haben da bestimmt was übrig. Ich habe aus einem alten Bettbezug einen ganzen Stapel Tücher geschnitten und einfach mit Zik-Zak-Stich umsäubert. Sie sind die besten Tücher zum Staubwischen, Fensterputzen und alles wofür man sie so braucht.
    Liebe Grüße Carolyn

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