Und diesen Post widme ich meiner verstorbenen Mama, die leider schon im Himmel ist :(
Da meine Mama an der österreich-ungarischen Grenze geboren und aufgewachsen ist, wurden wir (6) Kinder ebenfalls mit Kaiserschmarrn, Palatschinken, Mohnbeigel, Nussbusserl und natürlich mit all´den anderen leckeren "Mehlspeisen", groß. (Nebenbei bemerkt, hatte niemand von uns Kindern Übergewicht! Eine Tatsache, die heute unvorstellbar ist!)
Und all diese Rezepte hatten eines gemeinsam: Sie wurden überwiegend mündlich überliefert. Anfangs startete ich noch einen Versuch, indem ich mich mit Zettel und Stift neben dem Nudelbrett platzierte (laut meiner Mama DAS absolute MUSS in jedem ordentlichen Haushalt!) und mitschreiben wollte, aber schon ziemlich bald meinen Versuch aufgab, mangels brauchbarer Information!!
Das ganze lief dann in etwa so ab: "Anyu, wieviele Äpfel nimmst du pro Teig"? Antwort "Dös siagst dann scho, wievü du braugst"
"Und wieviel Zucker machst du da drauf?"
"Jo wos sui i do jetzt sog´n - des hängt vun die Öpfi ob, wia siass die sann!"
Alles klar soweit?? Genauso wie ihr jetzt, hab ich damals nämlich auch aus der Wäsche geguckt!!
Aber so unglaublich das heute, vor allem zu Zeiten des Internet, klingen mag: wir lernten damals wirklich noch durch Zusehen und Nachmachen. Wir mussten in allem schon ziemlich früh ran, und mitanpacken und siehe da, nach ein paar Versuchen landete der Strudel dann nicht mehr vor sondern tatsächlich im Ofen!!
Und genauso möchte ich dieses Rezept auch hier weitergeben; wer jetzt nämlich genaue Mengenangaben haben möchte, ist hier leider völlig verkehrt. Der oder die geht besser ins Internet. Wer aber auch nur ein kleines Händchen fürs Backen hat, wird mir, nachdem er oder sie diesen Apfelstrudel einmal ausprobiert hat, recht geben: Er ist total easy peasy und super schnell nachzumachen.
Wie ihr während meiner Geschichte anhand der Fotos feststellen konntet, braucht man nur eine Packung Blätterteig (ich nehme gerne die o.a.Marke, weil er gänzlich ohne Plastik daherkommt, noch nicht mal innen!)
Diesen Teig rollt man nach dem Auftauen zu einem Rechteck aus, das von der langen Seite her der Länge des Backblechs entspricht....
Auf das obere Drittel kommen dann Semmelbrösel, die Apfelschnitze sowie Zimt und Zucker. Und es hängt wirklich von der Apfelsorte und vom eigenen Geschmack ab, wieviel man vom Zimt und dem Zucker nimmt. (Anfangs nimmt man eher weniger Zucker und tastet sich dann ran. Sollte es zu wenig gewesen sein, gleicht sich das am Ende wieder aus, weil er ohnehin noch mit Puderzucker bestreut wird.)
Als Kind sah es für mich immer aus wie "Sternenstaub", vielleicht ist das ja ein Merkmal, an dem man es festmachen kann ;-)
Danach rollt man den Strudel von der gefüllten Seite her auf, legt ihn aufs Blech und bestreicht ihn noch mit einer Milch-Ei-Mischung und lässt ihn im Ofen bei ca. 175° goldbraun werden.
Am besten schmeckt der Apfelstrudel übrigens, wenn er noch leicht warm ist, mit einer Kugel Vanilleeis oder einem Klecks Vanillesauce....
Ein absolutes Gedicht- versprochen!! Probiert es einfach mal aus!!
In diesem Sinne wünsche ich euch noch einen schönen 2. Advent :)
eure Jeanne
So ein schöner Post, liebe Jeanne.
AntwortenLöschenDer Apfelstrudel sieht absolut lecker aus und bei dir werden auch noch immer liebe Erinnerungen mit "hineingebacken". Schon erstaunlich, dass früher die Kinder ohne Internet gelernt haben ;-))).
Genießt euren Strudel (falls er noch da ist) und habt einen gemütlichen 2. Advent.
Viele liebe Grüße
Ursula
Liebe Ursula,
AntwortenLöschensoo ein schöner Kommentar; ich dank dir ganz lieb!!
Ja, da werden wirklich ganz viele Erinnerungen mit hineingebacken :)) Das hast du treffend ausgedrückt....Und die Frage stellt sich mir auch immer wieder: wie haben wir das alles nur ohne Internet hinbekommen??
Der Strudel war natürlich wieder ruckzuck verputzt, aber zum Glück kann man ja schnell für Nachschub sorgen :))
Dir auch noch eine schöne Adventszeit und viele liebe Grüße zurück :))